Achtung – Betrüger am Telefon!

Alter Mensch am Telefon (Symbolbild Pixabay)
Symbolbild: Alter Mensch am Telefon

WEIDEN. In jüngster Vergangenheit kam es insbesondere im Bereich Weiden zu mehreren Anrufen von Betrügern mit identischer Vorgehensweise. Die Kriminalpolizeiinspektion Weiden ermittelt und gibt zugleich Präventionshinweise.
Seit vergangener Woche kommt es zu vermehrten Anrufen durch unbekannte Täter vor allem im Stadtgebiet Weiden. Betrüger versuchen dabei auf verschiedene Arten an Geld oder andere Wertgegenstände zu kommen. Zu einer Geldübergabe kam es in diesen Fällen glücklicherweise nicht.

Unter anderem versuchen Betrüger am Telefon mit der bekannten Masche des „Enkeltricks“ an das Vermögen insbesondere älterer Menschen zu gelangen. Durch Vortäuschen eines Verwandtschaftsverhältnisses und eines Unglücksfalls wie ein Verkehrsunfall sollen Seniorinnen und Senioren am Telefon irregeführt und um ihr Geld gebracht werden.
Diese Fälle belegen erneut, wie perfide diese Betrugsmasche ist und wie wichtig die Sensibilisierung von Senioren ist. Die Kriminalpolizeiinspektion Weiden ermittelt zu den aktuellen Fällen und gibt zu gleich Präventionshinweise.

Hintergründe zur Vorgehensweise
Die Vorgehensweise in diesem Fall ist typisch für den sogenannten Enkeltrick. Er ist Teil der sogenannten Callcenter-Betrugsmaschen, bei denen die Täter oftmals aus dem Ausland -wie aus Callcentern- etliche Bürgerinnen und Bürger hierzulande anrufen und sie mit verschiedenen Geschichten konfrontieren. Mal geben sie sich als Enkel oder Verwandte aus, die dringend Geld für einen Notlage oder einen Kauf benötigen würden, mal geben sie sich als Polizeibeamte aus, die vor einem bevorstehenden Einbruch warnen und „zur Sicherheit“ Wertgegenstände in Verwahrung nehmen müssten. Die Vorgehensweisen sind dabei sehr vielfältig.
Regelmäßig werden die Opfer psychisch unter Druck gesetzt (Zeitdruck, Vortäuschen einer Notlage, etc.) und zur Geheimhaltung genötigt. Am Ende kommt ein Abholer und nimmt unter einer Legende die Wertgegenstände der Opfer entgegen. Zwar scheitern diese Betrugsversuche häufig beim ersten Anruf, jedoch kommt es immer wieder zu erfolgreichen Fällen, bei denen die gesamten Ersparnisse der Betrugsopfer abhandenkommen.

Tipps für Senioren und Angehörige

  • Geben Sie keine Informationen zu Ihren wirtschaftlichen Verhältnissen oder ihren persönlichen Daten heraus!
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen! Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
  • Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
  • Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom.
  • Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach!
  • Angehörige, Sozialverbände, Religionsgemeinschaften und auch sonst in Kontakt mit älteren Menschen stehende Einrichtungen und Institutionen werden gebeten, insbesondere alleinstehende, ältere Verwandte auf die Masche der Betrüger hinzuweisen.

Bericht: Polizeipräsidium Oberpfalz / Kripo Weiden