Auerbacher Realschüler verzichten freiwillig auf Alkohol

10. Klasse gewinnt Preis bei Alkoholpräventionsprojekt

Landrat Richard Reisinger überbrachte gemeinsam mit Irene Hug (mittlere Reihe, 3.v.li.) die gute Nachricht samt Urkunde an Schwester Lioba (mittlere Reihe, 2.v.li.) sowie der 10 b der Realschule Auerbach und Lehrerin Julia Schmidt (mittlere Reihe, 4. v.li.).
Landrat Richard Reisinger überbrachte gemeinsam mit Irene Hug (mittlere Reihe, 3.v.li.) die gute Nachricht samt Urkunde an Schwester Lioba (mittlere Reihe, 2.v.li.) sowie der 10 b der Realschule Auerbach und Lehrerin Julia Schmidt (mittlere Reihe, 4. v.li.).
Foto: Christine Hollederer

AMBERG-SULZBACH / AUERBACH. Jeder siebte Jugendliche hat in den vergangenen 30 Tagen mindestens an einem Tag vier oder mehr alkoholische Getränke konsumiert. Dagegen kämpft das bundesweite Präventionsprojekt „Klar bleiben – Feiern ohne Alkoholrausch“ an, das sich als klassenbasiertes Projekt gegen das Rauschtrinken und andere Formen des riskanten Alkoholkonsums im Jugendalter stellt. Die 10b der Realschule Auerbach wurde als einer der Gewinner ausgelost. Landrat Richard Reisinger überreichte den Schülerinnen und Schülern sowie der Lehrkraft Julia Schmidt nun die Urkunde zum Abschluss des Projekts.

„Klar bleiben“ war eine Art Selbstexperiment, an dem sich alle drei 10. Klassen der Realschule Auerbach freiwillig beteiligt hatten. Die Schüler mussten dabei 6 Wochen auf riskanten Alkoholkonsum verzichten. Als Lehrkraft Julia Schmidt den Schülerinnen und Schülern das Präventionsprojekt, das von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit gefördert wird, vorgestellt hatte, waren alle Zehntklässler „sofort Feuer und Flamme“. Dabei ging es in den 6 Wochen aber nicht darum, den Jugendlichen den Alkohol komplett zu verbieten. Vielmehr zielte das Projekt laut Julia Schmidt darauf ab, sich kritisch mit dem Thema Alkohol auseinanderzusetzen und den riskanten Konsum zu unterbinden. Riskant ist Alkoholkonsum dann, wenn zu viel, zu schnell oder mit verantwortungsvollen Situationen verbunden getrunken wird, z.B. im Straßenverkehr.
Der Konsum alkoholischer Produkte in Deutschland ist im Jugendalter weit verbreitet und muss auch im internationalen Vergleich als hoch eingestuft werden, erklärte Irene Hug vom Gesundheitsamt am Landratsamt Amberg-Sulzbach. Die negativen Folgen des Alkoholkonsums im Jugendalter seien vielfältig, darunter Gewalttätigkeit, Unfälle oder eine Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung.

Insgesamt 541 Klassen haben in diesem Jahr an dem Präventionsprojekt, das sich primär an Klassen der Stufe 10 und höher richtet, beteiligt, davon 151 aus Bayern. Die Schüler verpflichteten sich während der 6 Wochen Selbstexperiment, dass mindestens 90% der Klasse keinen Alkoholkonsum praktizieren. Wöchentlich meldete die Klasse zurück, ob sie ihre Verpflichtung eingehalten hat, berichtet Julia Schmidt. Am Ende haben alle drei 10. Klassen der Realschule Auerbach durchgehalten, das Losglück war aber nur der 10b hold. Sie bekam 100 Euro für die Klassenkasse. Davon haben die Schülerinnen und Schüler die Lehrergeschenke zum Schuljahresabschluss finanziert.

Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach