Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens


TREFFELSTEIN. Am 16.08.2022, gegen 01:00 Uhr, geriet aus noch unbekannter Ursache ein landwirtschaftliches Anwesen in Treffelstein, Landkreis Cham, in Brand. Vom Brand betroffen waren eine Maschinenhalle und eine Stallung, ein Übergreifen der Flammen auf ein angrenzendes Wohnhaus konnte verhindert werden. In der Stallung befanden sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs 100 Rinder. Nach derzeitigem Kenntnisstand muss von ca. 40 verendeten Tieren ausgegangen werden, die weiteren Rinder konnten aus der Stallung flüchten. Zur Brandbekämpfung befanden sich neben einer Vielzahl von umliegenden Feuerwehren auch Unterstützungskräfte aus der Tschechischen Republik an der Einsatzstelle. Die Schadenshöhe liegt nach ersten Schätzungen bei ca. 1,5 Millionen Euro. Zu Personenschaden kam es nicht.
Die Polizeistation Waldmünchen hat in Absprache mit der KPI Regensburg vor Ort erste Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Bericht: Polizeipräsidium Oberpfalz / Kripo Regensburg

Dazu der Bericht der Kreisbrandinspektion Cham:
Großbrand in einem landwirtschaftlichen Anwesen bei Treffelstein
Ein Großbrand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Birkhof bei Treffelstein (Waldmünchen) hat am 16. August einen erheblichen Schaden verursacht. Im Einsatz waren insgesamt 25 deutsche und vier tschechische Wehren im Einsatz, der bis in den Vormittag hinein andauerte. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.
Um kurz vor 1:00 Uhr entdeckten Anwohner in Treffelstein eine Rauchsäule über dem Weiler Birkhof. Daraufhin alarmierte die Leitstelle Regensburg zunächst nur die Feuerwehr Treffelstein sowie Kreisbrandmeister Manfred Schneider. Bereits auf der Anfahrt war durch den Feuerschein schnell ersichtlich, dass es sich um einen Großbrand handelte. Der in der Nähe wohnende Kreisbrandmeister ließ sofort zahlreiche Feuerwehren gemäß Alarmstufe „B4 Brand Landwirtschaftliches Anwesen“ nachalarmieren. Eine Stallung, eine große Lagerhalle und ein Anbau waren zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu retten. Die ersteintreffenden Einsatzkräfte versuchten zusammen mit Anwohnern, noch möglichst viele Tiere aus der Stallung zu retten. Angrenzend an das Brandobjekt waren eine weitere große Lagerhalle sowie eine Biogasanlage.
Der Schutz dieser Anlagen hatte für die Einsatzkräfte höchste Priorität, weshalb Kreisbrandinspektor Norbert Auerbeck eine weitere Alarmstufenerhöhung auf B5 veranlasste, außerdem wurden noch vier tschechische Wehren mit großen Tanklöschfahrzeugen zur Einsatzstelle angefordert. Denn die Löschwasserversorgung war ein weiteres Problem, welches schnellstmöglich behoben werden musste. Für die Löscharbeiten und den Schutz der Gebäude wurde das Wasser zunächst aus einzelnen Fahrzeugen entnommen, dann auch aus dem örtlichen Wassernetz, das jedoch die erforderlichen Mengen nicht vollständig erbringen konnte. Daher richtete der Schlauchwagenzug des Inspektionsbereichs zusammen mit weiteren Wehren mehrere lange Förderleitungen ein, teilweise aus Treffelstein. Außerdem wurde sogar vom Silbersee Wasser durch die tschechischen Wehren mittels Pendelverkehrs entnommen und damit ein Faltbehälter als Pufferspeicher befüllt. Für die Löscharbeiten stand zusätzlich ein in der Nähe befindlicher Swimming-Pool zur Verfügung. Durch die Alarmstufenerhöhung waren knapp 300 Feuerwehr-Einsatzkräfte im Einsatz.
Der Rettungsdienst war mit Einsatzleiter Dominik Lommer vor Ort, um den Einsatz der zahlreichen Atemschutzgeräteträger abzusichern. Für diese wurde eine Sammel- und Koordinierungsstelle eingerichtet. Es kamen im Laufe der Einsatzstunden rund 25 Atemschutzgeräteträger zum Einsatz. Die riesige Brandfläche wurde von den Drehleitern aus Waldmünchen, Furth im Wald und Schönsee zusätzlich bekämpft. Nachdem ersichtlich war, dass die beiden angrenzenden Gebäude erfolgreich geschützt werden konnten, beschränkten sich die Löscharbeiten auf das Brandobjekt. Aus zahlreichen Strahlrohren wurde der Brand von allen Seiten bekämpft. Mit Hilfe einer Drohne der Feuerwehr Blaibach konnten sich die Führungskräfte von Feuerwehr, Polizei und Technischem Hilfswerk eine Lage über Glutnester und weitere Besonderheiten im Brandobjekt verschaffen, denn dieses konnte wegen Einsturzgefahr und Hitze nicht betreten werden. So wurde dann bei Tageseinbruch auch entschieden, Löschschaum für die Brandbekämpfung einzusetzen. Die ersten Feuerwehren konnten dann von der Einsatzstelle abgezogen werden.

Parallel zu den Löscharbeiten kümmerten sich die Einsatzkräfte um die Tiere, welche den Stall noch verlassen konnten. Diese waren freilaufend auf Straßen, Wiesen und im Wald unterwegs und mussten wieder eingefangen werden. Hierfür wurde mit Bauzaun auf einer angrenzenden Wiese ein Gatter errichtet und die Tiere schließlich von einem Viehhändler abtransportiert. Festzustellen war aber auch, dass mehrere Tiefe in den Flammen verendeten. Nach Polizeiangaben hatten es nur etwa 40 bis 50 geschafft. Die Polizei veröffentlichte eine Warnung an alle Verkehrsteilnehmer, da nicht alle Kühe eingefangen werden konnten. Ein Veterinär wurde ebenfalls hinzugezogen. Gemeinsam mit dem Fachberater des THW wurde schließlich entschieden, Spezialgerät hinzuzuziehen, um die Glutnester und einen riesigen Heuhaufen abzutragen. Die hierfür erforderlichen Löscharbeiten dauerten noch bis in den Vormittag hinein an. Unerwähnt bleiben sollte nicht, dass auch mehrere landwirtschaftliche Geräte eigeninitiativ zur Versorgung mit Löschwasser im Einsatz waren. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, der Schaden wird vorläufig auf 1,5 Millionen Euro geschätzt.
Im Einsatz waren die Feuerwehren:
Feuerwehren Treffelstein, Tiefenbach, Waldmünchen, Katzbach-Loibling, Geigant, Hiltersried, Pillmersried, Katzbach bei Geigant, Breitenried, Biberbach, Spielberg, Steinlohe, Altenschneeberg, Hannesried, Katzelsried, Furth im Wald, Schönthal, Rötz, Teunz, Winklarn, Schönsee, Neuburg vorm Wald, Pemfling, Oberviechtach, Blaibach, Hasiči Domažlice, Hasiči Klenčí, Hasiči Chodov, Hasiči Postřekov.
Die Führungskräfte der Kreisbrandinspektion KBI Norbert Auerbeck, KBI Marco Greil, KBM Manfred Schneider, KBM Christian Bauer, KBM Andreas Bierl
Außerdem das THW Roding, der Rettungsdienst mit Rettungswagen und Verpflegungsanhänger unter Leitung von ELRD Dominik Lommer und die Polizei aus Waldmünchen.

Bericht: Kreisbrandinspektion Cham