Corona in Bayern – Zartes Pflänzchen der Entspannung

Bild von Josef A. Preiselbauer auf Pixabay
Bild von Josef A. Preiselbauer auf Pixabay

MÜNCHEN. Der gestrige Beschluss zur Lockerung des Bundes und der Länder wurde am heutigen Donnerstag vom bayerischen Kabinett auf die landesweiten Verhältnisse angepasst und bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder möchte keine Experimente mit Corona und dem Gesundheitssystem. Er bedankte sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die die Umsetzung der Abstandsregelung und Ausgangsbeschränkung befolgen und so zu einer Erleichterung der Infektionen beigetragen haben. „Wir haben 1000 Tote in Bayern und das sind 1000 Menschen zu viel“ so Söder. Die Neuinfektionen in Bayern haben im Gegensatz zum Corona-Beginn in Bayern abgenommen. Zu diesem Zeitpunkt steckte ein Infizierter durchschnittlich sechs Personen an, mittlerweile ist die Zahl auf unter 1 gesunken. Gesundheitsministerin Huml gab die in Bayern mit dem Corona-Virus infizierten mit 35.523 Menschen an. Die Zahl sei seit Mittwoch um 2,5 Prozent gestiegen. Darum gilt für die Entscheidung der bayerischen Regierung keine unkontrollierte Exit-Strategie. „In der Ruhe liegt die Kraft“ so der Ministerpräsident.

Lockerungen und Maßnahmen die weiterhin gelten oder wieder gelockert werden:

  • Ausgangsbeschränkung wird bis 4. Mai verlängert
  • Es darf 1 Kontaktperson außerhalb der Familie mitgenommen werden
  • Geschäfte  sollen gegen Schutzauflagen in Bereichen der Hygiene, Parkplätze und Maskengebot öffnen dürfen, weiterhin sind ca. 20 qm pro Kunde in den Räumen einzurechnen. Beim Thema Maskenpflicht  spricht sich die bayerische Regierung für ein Mundschutzgebot –  sogenannte Community-Masken – aus, die in Geschäften und auch im ÖPNV getragen werden sollen. „Ich hoffe dass dieses Maskengebot von vielen angenommen wird, ansonsten müssten wir noch nachschrauben“, so Markus Söder
  • Baumärkte und Gärtnereien öffnen am 20. April
  • Ab 27. April dürfen Geschäfte bis 800 qm ihren Betrieb aufnehmen
  • Kaufhäuser und Einkaufsmeilen bleiben weiterhin geschlossen
  • Friseure und Fußpflege dürfen unter Auflage von Schutzmaßnahmen ab 4. Mai wieder öffnen
  • Gastronomie und Hotels bleiben weiterhin geschlossen
  • Großveranstaltungen bis 31. August verboten
  • Das Oktoberfest wird nach Angaben von Markus Söder wahrscheinlich nicht stattfinden
  • Mit Vertretern der Kirchen werden Gespräche geführt um Gottesdienste ab Mai unter bestimmten Schutzmaßnahmen stattfinden zu lassen
  • Ab 27. April sind die Schulen für die Abschlussklassen (Abitur, Mittlere Reife, Quali) geöffnet, das entspricht einen Anteil von etwa 14 % der Schüler
  • Die Aufnahme des Schulbetriebs für alle anderen Klassen ist noch nicht entschieden
  • Grundschulen und Kindertagesstätten bleiben geschlossen
  • Die Notfallbetreuung wird weiter ausgebaut, zusätzlich zu den systemrelevanten berufstätigen Elternteilen sollen auch Alleinerziehende die Chance auf eine Kinderbetreuung erhalten
  • Die Regelungen für Krankenhäuser und Pflegeheimen bleiben weiterhin bestehen. Zusätzlich werden Serientests in Krankenhäusern, Altenheimen und Kinderheimen eingeführt. Auch die Sterbebegleitung wird großzügig ausgelegt. In Krankenhäusern sollen zudem wieder normale Operationen durchgeführt werden

Bayerns Wirtschaftsminister, Hubert Aiwanger befürchtet rund 1 Milliarde Euro Verlust für die bayerische Wirtschaft. Er sieht aber auch den großen Schritt nach vorne wenn viele Geschäfte ab 27. April ihren Betrieb wieder aufnehmen dürfen.

Bericht: Pressedienst Wagner