Ehepaar aus Kümmersbruck mit Bundesverdienstmedaillen ausgezeichnet

Rund 1.300 Kindern das Schwimmen beigebracht

Bernhard und Christine Fleischmann zeigen stolz ihre Orden, die ihnen Landrat Richard Reisinger aushändigen durfte. Erster Gratulant war der Kümmersbrucker Bürgermeister Roland Strehl (1.v.re.) Foto: Christine Hollederer
Bernhard und Christine Fleischmann zeigen stolz ihre Orden, die ihnen Landrat Richard Reisinger aushändigen durfte. Erster Gratulant war der Kümmersbrucker Bürgermeister Roland Strehl (1.v.re.)
Foto: Christine Hollederer

AMBERG / KÜMMERSBRUCK. Ihr Name ist seit gut vier Jahrzehnten unzertrennlich mit der Wasserwacht Vilstal-Kümmersbruck verbunden. Dafür haben Christine und Bernhard Fleischmann aus Kümmersbruck bereits auch viele Auszeichnungen erhalten, unter anderem das staatliche Ehrenzeichen in Gold. Nun kam eine weitere, bedeutende Ehrung hinzu: Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Im Landratsamt Amberg-Sulzbach händigte Landrat Richard Reisinger dem Ehepaar die Bundesverdienstmedaillen aus.
Die Liste des ehrenamtlichen Engagements und der Verdienste für ein soziales Miteinander im Landkreis ist jeweils sehr lang.

Christine Fleischmann war 18 Jahre alt als sie ihr erstes Ehrenamt übernahm. Als Frauenwartin der Wasserwacht Kümmersbruck war sie damals unter anderem für die Jugendarbeit verantwortlich. Im Anschluss kümmerte sie sich als Technische Leiterin um den Aufbau und die Organisation der Ausbildung zum Rettungsschwimmer. Unzählige Rettungsschwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold nahm Christine Fleischmann von 1981 bis 2013 ab und führte darüber hinaus Erste-Hilfe-Kurse durch. „Wie wichtig diese sind, müssen wir derzeit ja leider wieder gehäuft erleben, wenn Menschen an Badeseen oder in Freibädern verunglücken“, würdigte Landrat Richard Reisinger dieses herausragende Engagement.

Gemeinsam mit ihrem Mann kümmerte sich Christine Fleischmann zudem um die Fusion der Wasserwacht-Ortsgruppen Kümmersbruck und Rieden und war maßgeblich daran beteiligt, dass ab September 1997 im Kümmersbrucker Hallenbad Vereinstraining stattfinden konnte. In den fast vier Jahrzehnten in der Vorstandschaft der Wasserwacht Kümmersbruck machte Christine Fleischmann gemeinsam mit ihrem Mann die Wasserwacht zu dem Aushängeschild, das sie heute ist. „Sie waren über viele Jahrzehnte das Gesicht der Wasserwacht und ein sehr sympathisches noch dazu“, fasste es der Landrat zusammen. „Dabei wollten Sie nie im Mittelpunkt stehen, lieber im Hintergrund die Strippen ziehen.“
Landrat Richard Reisinger lobte das Engagement über die vielen Jahrzehnte, in denen „zum Wohle der Gemeinschaft und für ein soziales Miteinander in der Gesellschaft eigene Interessen oft genug hintangestellt wurden“.

Ähnlich lobende Worte fand der Landkreischef auch für Bernhard Fleischmann. Er startete 1980 als Jugendleiter der Wasserwacht Kümmersbruck und war von 1993 bis 2017 deren Vorsitzender. Das Vereinsheim und die erfolgreiche Fusion von zwei Wasserwachten in Bayern „gehen maßgeblich auf das Konto des Kümmersbruckers“, so Reisinger.
Als „Lebenswerk“ bezeichnete Landrat Richard Reisinger in seiner Laudatio die Gründung der Schwimmschule Aquavitalis. Zudem forcierte Bernhard Fleischmann als Mitglied des Lenkungskreises den Bau und den Betrieb des Kümmersbrucker Aktivbades KA 2. Bernhard Fleischmann und der heutige Bürgermeister Roland Strehl hätten hier gegen einige Widerstände ankämpfen müssen, blickte der Landkreischef kurz zurück.
In all den Jahren seines ehrenamtlichen Engagements stellte Bernhard Fleischmann seine persönlichen Interessen oft zurück. Landrat Richard Reisinger attestierte ihm deshalb eine hohe Opferbereitschaft: „Der Fokus war stets darauf gerichtet: Dienst am Nächsten und Freude am Helfen.“ Für diesen selbstlosen Einsatz zum Wohle der Allgemeinheit händigte der Landrat auch an Bernhard Fleischmann die Bundesverdienstmedaille aus.

Das Ehepaar bedankte sich bei Landrat Richard Reisinger für die Anregung der Auszeichnung und die Unterstützung der Vorschlagsempfehlung durch den Kümmersbrucker Bürgermeister Roland Strehl und auch die Regierung der Oberpfalz. In all den Jahren sei es ihnen aber nicht um Auszeichnungen oder Ehrungen gegangen, sondern stets um das Gemeinwohl, sagte Bernhard Fleischmann nach der Ordensaushändigung. So brachte das Ehepaar beispielsweise rund 1.300 Kindern das Schwimmen bei.
Sie selbst gehen jeden Montag schwimmen und das soll auch in Zukunft so bleiben. Und das ehrenamtliche Engagement will das Ehepaar Fleischmann ebenfalls beibehalten. „Ein paar Jahre machen wir das noch“, kündigten Christine und Bernhard Fleischmann bei der Ordensaushändigung an.

Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach