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Landrat Reisinger landet Coup – Fachakademie für Sozialpädagogik kommt nach Sulzbach-Rosenberg

Vor dem Gebäude der Berufsfachschule in der Dieselstraße, wo die Fach-akademie starten wird, trafen sich die Beteiligten zur Vorstellung: Von links MdL Harald Schwartz, Berufsschul-Leiterin Oberstudiendirektorin Sabine Fersch, die Berufsfachschul-Chefin Studiendirektorin Claudia Hanft, der künftige Fachakademie-Bereichsleiter  Oberstudienrat Guido Schwarz-mann, Landrat Richard Reisinger und Bürgermeister Michael Göth Foto: Christine Hollederer
Vor dem Gebäude der Berufsfachschule in der Dieselstraße, wo die Fach-akademie starten wird, trafen sich die Beteiligten zur Vorstellung: Von links MdL Harald Schwartz, Berufsschul-Leiterin Oberstudiendirektorin Sabine Fersch, die Berufsfachschul-Chefin Studiendirektorin Claudia Hanft, der künftige Fachakademie-Bereichsleiter Oberstudienrat Guido Schwarzmann, Landrat Richard Reisinger und Bürgermeister Michael Göth
Foto: Christine Hollederer

SULZBACH-ROSENBERG. Am Dienstagmittag wurde es offiziell. Per Pressemitteilung verkündeten Finanz- und Heimatminister Albert Füracker und sein Kabinettskollege, Kultusminister Michael Piazolo, die Entscheidung, dass am Standort Sulzbach-Rosenberg eine staatliche Fachakademie für Sozialpädagogik neu gegründet wird. Bereits ab dem kommenden Schuljahr werden am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Sulzbach-Rosenberg neben Schülern und Auszubildenden auch Studierende betreut. Die Details dazu gaben Landrat Richard Reisinger und Schulleiterin Sabine Fersch nun bekannt, im Beisein von Landtagsabgeordneten Dr. Harald Schwartz und Bürgermeister Michael Göth.

Seit 2019 hatte Landrat Richard Reisinger dafür gekämpft, dass in Sulzbach-Rosenberg eine staatliche Fachakademie für Sozialpädagogik angesiedelt wird und der „weiße Fleck“ in Bezug auf das Angebot von Fachakademien im Nordwesten der Oberpfalz nun endlich verschwindet. Unzählige Telefonate habe er in den vergangenen zwei Jahren geführt: mit dem Kultusministerium, der Regierung der Oberpfalz und nicht zuletzt dem Finanzministerium. Deshalb richtete er seinen Dank sowohl an den Kultusminister als auch an den Finanzminister. Mit letzterem sei er zuletzt persönlich in Kontakt getreten, um für den Standort Sulzbach-Rosenberg zu werben.  Mit Erfolg. Finanz- und Heimatminister Albert Füracker gab das finale Okay für Sulzbach-Rosenberg als Standort einer staatlichen Fachakademie für Sozialpädagogik.
Reisingers Dank galt auch MdL Harald Schwartz, der mit seinem Netzwerk maßgeblich mitgeholfen habe bei der Realisierung. Schwartz seinerseits würdigte die Weitsicht und das Engagement des Landrats für diese wichtige Institution. Eine Stärkung des beruflichen Schulstandortes und einen wichtigen Standortfaktor für die Ansiedlung von Familien sah Bürgermeister Michael Göth hocherfreut verwirklicht.
Somit könne die Fachakademie laut Landrat Reisinger bereits zum 1. August dieses Jahres offiziell starten, zunächst übergangsweise in der Dieselstraße in Sulzbach-Rosenberg. „Mit Fertigstellung des Beruflichen Schulzentrums in der Neumarkter Straße werden Fachakademie, Berufsfachschulen und Berufsschule dann zu einem späteren Zeitpunkt unter einem Dach zu finden sein. Die Einrichtung der Fachakademie für Sozialpädagogik am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Sulzbach-Rosenberg ist die perfekte Ergänzung der dort bereits vorhandenen Berufsfachschulen für Sozialpflege, Kinderpflege und Ernährung & Versorgung“, so die Ausführung des Landrats. „Deren Absolventen bekommen mit der möglichen Weiterqualifizierung zum Erzieher/zur Erzieherin eine aussichtsreiche berufliche und persönliche Zukunftsperspektive.“ Aber auch anderen Bewerbern stehe die Fachakademie offen.

Die ersten Reaktionen von Schülern der Berufsfachschule für Kinderpflege auf die Einrichtung einer Fachakademie waren durchweg positiv. Von „Das ist ja eine tolle Nachricht.“ über „Ich habe großes Interesse und freue mich riesig“ bis hin zu „Mit mir haben Sie die erste Schülerin“ war alles dabei, so Schulleiterin Sabine Fersch laut Pressemitteilung.
„Für das Bildungsangebot des Landkreises und der Stadt Amberg stellt die neue Fachakademie, an der zukünftige Erzieher studieren werden, eine wichtige Ergänzung dar“, erklärte Fersch. In der Region gebe es einen großen und weiter steigenden Bedarf an ausgebildeten Kinderpflegern und Erziehern. Laut Staatsregierung fehlen in Bayern bis 2023 etwa 30.000 Fachkräfte in Kinderbetreuungseinrichtungen. „Auch im Landkreis Amberg-Sulzbach kann der Bedarf aktuell nicht gedeckt werden und aufgrund der laufenden und in Umsetzung befindlichen Planungen der Kommunen für zusätzliche Betreuungsplätze wird sich die Nachfrage nach qualifizierten Erziehern noch weiter erhöhen“, schätzt Fersch.

Die Beschäftigungsmöglichkeiten für Erzieher seien nicht auf die bekannten Tageseinrichtungen beschränkt. „Weitere Einrichtungen, die die Erziehung in der Familie unterstützen und ergänzen, sind beispielsweise Kinder- und Jugendzentren, Jugendgruppen, Schulkindergärten, Erziehungsberatungsstellen oder Werkstätten für Behinderte“, berichtet Sabine Fersch. Darüber hinaus seien Erzieher auch in Einrichtungen, die die Familie ersetzen, wie z. B. Kinder- und Jugendheime, Internate, Erholungs- und Kurheime, tätig.
„Und natürlich ist die Ausbildung zum Erzieher/zur Erzieherin keine Einbahnstraße.  Im Rahmen der Hochschulzugangsmöglichkeiten für beruflich Qualifizierte beinhaltet der Abschluss der Fachakademie außerdem die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. Werden zudem noch Ergänzungsprüfungen abgelegt, erwerben die Absolventen die fachgebundene bzw. allgemeine Fachhochschulreife (Fachabitur)“, so Fersch. Informationen zu den Anforderungen und dem Bewerbungsverfahren für die Fachakademie für Sozialpädagogik sind auf der Internetseite der Schule unter www.bszsuro.de abrufbar.
Um für den Start am 1. August gerüstet zu sein, bereitet Oberstudienrat Guido Schwarzmann mit Studiendirektorin Claudia Hanft und dem Lehrerteam alles vor. Sie hoffen auf zahlreiche Bewerbungen. „Die ersten zehn sind schon eingegangen“, bestätigte Schwarzmann. „Das spornt das Team weiter an“. Für die Leiterin des Beruflichen Schul-zentrums, Oberstudiendirektorin Sabine Fersch, stellt die Fachakademie für Sozialpädagogik eine zukunftsträchtige Erweiterung des Schulzentrums dar. Sie sieht in der Wahl des Standortes zudem eine klare Wert-schätzung der engagierten und innovativen Arbeit ihres Kollegiums. Bereits 2018 wurde das Schulzentrum für die hohe Qualität der schulischen Arbeit bereits mit dem „MODUS“-Status ausgezeichnet.

Hintergrund:
Bereits in der Vergangenheit konnte das Berufliche Schulzentrum Sulzbach-Rosenberg interessante Ausbildungsgänge gewinnen. Neben der Ausbildung ‚Kaufmann/-frau im E-Commerce‘ konnten auch die Ausbildungsberufe Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik in Sulzbach-Rosenberg angesiedelt werden.

Als Ergänzung:   Pressemitteilung des Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat und des Kultusministeriums vom 6. April 2021:

MEMMINGEN UND SULZBACH-ROSENBERG ERHALTEN FACHAKADEMIE FÜR SOZIALPÄDAGOGIK
Finanz- und Kultusministerium geben grünes Licht für Neugründungen // Weitere Stärkung der Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher

Der Freistaat wird eine neue Fachakademie für Sozialpädagogik am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Sulzbach-Rosenberg und an der Außenstelle Memmingen des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Mindelheim gründen. „Erzieherinnen und Erzieher tragen mit der Sorge für unsere Kinder eine besondere Verantwortung für unsere ganze Gesellschaft. Unsere Verantwortung muss es sein, ihnen hierfür die bestmögliche Ausbildung zu bieten! Die aktuelle Zeit zeigt einmal mehr, wie wichtig gut ausgebildete und kompetente pädagogische Fachkräfte sind. Wir setzen uns aktiv für ein heimatnahes und attraktives Angebot zur Aus- und Fortbildung im Bereich der Sozialpädagogik ein. Mit einer neu gegründeten staatlichen Fachakademie für Sozialpädagogik im Allgäu ebenso wie im Herzen der Oberpfalz schaffen wir gleich zwei wohnortnahe Standorte zur Fortbildung hochqualifizierter Fachkräfte. Wir bringen Ausbildung, berufliche Fortbildung und Arbeit zu den Menschen vor Ort. Das ist gelebte Heimatpolitik!“, betont Finanz- und Heimatminister Albert Füracker.

Kultusminister Michael Piazolo: „Erzieherinnen und Erzieher üben nicht nur einen extrem vielseitigen Beruf aus, sie leisten auch einen äußerst wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft. Unser Ziel ist es, die Ausbildung für diesen Beruf auch weiterhin attraktiv zu gestalten. Deshalb schaffen wir, nachdem wir in einem umfassenden Maßnahmenkatalog bereits die Möglichkeit zur Verkürzung der Ausbildungszeit eröffnet haben, nun auch zusätzliche Ausbildungsangebote. Die Fachakademien für Sozialpädagogik in Memmingen und Sulzbach-Rosenberg bieten hierfür eine spannende und facettenreiche Ausbildung, die sowohl modern wie auch praxisnah ist und im Anschluss viele Perspektiven bietet.“

Das Finanz- und das Kultusministerium untermauern mit ihrem Einsatz und ihrer Entscheidung die große Bedeutung sozialpädagogischer Berufe. Mit der Neugründung der Fachakademien für Sozialpädagogik in Memmingen und Sulzbach-Rosenberg schafft der Freistaat wichtige Fortbildungsmöglichkeiten für die Regionen. An den beiden Schulzentren gibt es bereits jeweils eine Berufsfachschule für Kinderpflege. Die Absolventinnen und Absolventen erhalten nun die Möglichkeit, dank der neu errichteten Fachakademien, künftig am selben Ort gleich die Weiterqualifizierung zur „Staatlich anerkannten Erzieherin“ oder zum „Staatlich anerkannten Erzieher“ anzuschließen. Im Rahmen der Hochschulzugangsmöglichkeiten für beruflich Qualifizierte beinhaltet der Abschluss der Fachakademie außerdem die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung.

Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach

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