Website-Icon Nachrichten Oberpfalz

Landkreis fördert Nachhaltigkeit – 4.000 Euro für 4 neue Projekte

Die Umsetzung des Leitbildes „Deine Zukunft 2030. Amberg-Sulzbach“ ist eine der Aufgaben der Regionalmanagerin des Landkreises Amberg-Sulzbach, Katharina Schenk. Foto: Martina Beierl
Die Umsetzung des Leitbildes „Deine Zukunft 2030. Amberg-Sulzbach“ ist eine der Aufgaben der Regionalmanagerin des Landkreises Amberg-Sulzbach, Katharina Schenk
Foto: Martina Beierl

AMBERG-SULZBACH. Barrierefreies Imkern, szenische Führungen auf dem Frohnberg, Streuobstwiese in Ehenfeld und Fußball spielende Mütter. Diesen 4 Projekten greift der Landkreis Amberg-Sulzbach finanziell unter die Arme.
Der Nachhaltigkeitsrat unter Vorsitz von Landrat Richard Reisinger sprach sich bei seiner Sitzung in Sulzbach-Rosenberg für die Unterstützung der Vorhaben aus.

Regionalmanagerin Katharina Schenk stellte den Mitgliedern des Nachhaltigkeitsrates die vier Projekte genauer vor.
So will der Bienenzuchtverein Sulzbach-Rosenberg Menschen mit Behinderung das Imkern ermöglichen. Dazu müssen der Vorplatz und der Eingang zum Schleuderraum barrierefrei gepflastert sowie behindertengerecht eingerichtet werden. Kosten von rund 2.000 Euro hat der Bienenzuchtverein hierfür veranschlagt und eine Förderung des Projekts in Höhe von 1.000 Euro beantragt. Dieser stimmte der Nachhaltigkeitsrat einstimmig zu.

Ein weiteres Projekt sind szenische Führungen auf dem Hahnbacher Frohnberg, die mit Erzählerin und einigen Laien-Schauspielern zweimal jährlich zu einem festen Termin angeboten werden sollen. Die AOVE will mit diesen Führungen Geschichte anschaulich gestalten und erfahrbar machen. Für die Darstellung der Szenen hat die AOVE für Kostüme und Requisiten sowie die Konzeption der Führungen beim Landkreis Amberg-Sulzbach eine Förderung von 1.000 Euro beantragt. Auch hier stimmte der Nachhaltigkeitsrat einstimmig für die Umsetzung des Projekts.

Die Blumen- und Gartenfreunde Ehenfeld feiern in diesem Jahr ihr 40-Jähriges. Der Verein sieht sich in der Pflicht, sich für Natur und Landschaft in und um das Dorf zu engagieren. Nachdem in Ehenfeld noch keine Streuobstwiese vorhanden ist, entstand die Idee, 40 Obstbäume mit dazugehörigen Paten zu pflanzen, das Projekt in mehreren Gemeinschaftsaktionen umzusetzen und somit das Wissen und die Wertschätzung für ökologisch produziertes Obst zu vermitteln und auch neu zu beleben. Auch hierfür gewährt der Landkreis Amberg-Sulzbach eine Förderung in Höhe von 1.000 Euro.

Last but not least stimmte der Nachhaltigkeitsrat einer finanziellen Unterstützung in Höhe von 1.000 Euro für das Projekt Torschusspanik zu. Dahinter verbirgt sich eine Gruppe von Frauen, die sich regelmäßig zum hobbymäßigen Fußballspielen trifft. Das Besondere daran ist, dass alle Spielerinnen Mütter sind und ihre Kinder dabei sein dürfen. Aktuell besteht die Gruppe aus 14 Frauen und etwa gleich vielen Kindern im Alter von 5 bis 12 Jahren. Mit den Fördergeldern soll Trainingsequipment wie beispielsweise Bälle und Markierungshütchen angeschafft werden.

Landrat Richard Reisinger betonte im Anschluss, welch wichtige Rolle das Thema Nachhaltigkeit für den Landkreis Amberg-Sulzbach spielt. So stellt der Kreistag zur Umsetzung des Leitbildes „Deine Zukunft 2030. Amberg-Sulzbach“ jährlich 50.000 Euro in den Haushalt ein. Mit einem Teil des Geldes werden regelmäßig neue nachhaltige Ideen finanziell unterstützt.
Regionalmanagerin Katharina Schenk gewährte noch einen kurzen Einblick in die einzelnen Handlungsfelder und deren Projekte. Exemplarisch nannte Schenk hier die vhs-Reihe „Enkeltauglich leben“, das Projekt „Sag was“, mit dem junge Menschen für Kommunalpolitik begeistert werden sollen, das Wanderwegekonzept aus dem Bereich Tourismus oder die Repair-Cafés, die derzeit unter strengen Hygienevorschriften wieder regelmäßig stattfinden.
Zudem rief Schenk Kommunen, Vereine, Verbände und Institutionen dazu auf, sich mit neuen Projekten am Leitbildprozess zu beteiligen. Für die Umsetzung können bis 31. August 2020 Fördergelder beantragt werden.

Fördergelder? So geht’s!
Bewerbungen um Fördermittel im Rahmen der Förderrichtlinie Leitbild bitte schriftlich an das Landratsamt Amberg-Sulzbach, Sachgebiet L1, Schloßgraben 3, 92224 Amberg senden. Aktuelle Anträge können noch bis zum 31. August 2020 gestellt werden.
Antragsberechtigt sind Kommunen, Institutionen, Vereine und Verbände im Landkreis Amberg-Sulzbach, die an einer Mitwirkung im Leitbildprozess interessiert sind und Maßnahmen planen, die die Ziele des Leitbildes des Landkreises unterstützen.
Die mögliche Zuwendung beträgt bis zu 80% der veranschlagten förderfähigen Projektkosten, jedoch nicht mehr als 1.000 Euro je Maßnahme. Die Entscheidung, welche Projekte gefördert werden können, trifft der Nachhaltigkeitsrat, der zweimal pro Jahr tagt.

Für die Vergabe von Fördergeldern ist entscheidend, dass die Maßnahme einen innovativen Charakter hat, sprich so noch nicht durchgeführt wurde bzw. noch nicht besteht, mit der Maßnahme noch nicht begonnen wurde und die Projekte tatsächlich zur Umsetzung der im Leitbild des Landkreises Amberg-Sulzbach festgelegten Ziele beitragen.
Das Leitbild selbst, Informationen zur Art und Höhe der Zuwendungen sowie die entsprechenden Bewerbungsformulare sind online unter www.deinezukunft-as.de unter „Kontakt“ abrufbar. Auf dieser Internetseite werden auch bereits geförderte Projekte vorgestellt und während ihrer Realisierung begleitet.
Informationen können auch per Mail an leitbild@amberg-sulzbach.de oder telefonisch unter 09621 39-159 abgefragt werden.

Nachhaltigkeitsrat? Was ist das?
Der Nachhaltigkeitsrat achtet auf eine ganzheitliche Weiterentwicklung des Landkreises Amberg-Sulzbach und ist ein beratendes Gremium für den Kreistag, das über die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Region informiert und diese steuert. Die Mitglieder werden durch den Kreistag auf Vorschlag des Landrats berufen. Der Nachhaltigkeitsrat setzt sich aus maximal 20 Mitgliedern zusammen. Neben dem Vorsitzenden Landrat Richard Reisinger gehören dem Nachhaltigkeitsrat die Leiter der Handlungsfelder, die Vorsitzenden der Fraktionen im Kreistag sowie weitere Ansprechpartner zum Beispiel aus den Bereichen Integration und Inklusion, Regionalentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit an.

Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach

Die mobile Version verlassen