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Extrem lauter Pkw auf der A93 bei Neustadt a.d.W. von der Polizei gestoppt und sichergestellt

Symbolbild: Getunter Audi
Symbolbild
Quelle: flickr.com/photos/priordesignna/

NEUSTADT/WALDNAAB / A93. Am Donnerstag den 10.11.2022, gegen 17.00 Uhr, erreichte die Verkehrspolizeiinspektion Weiden in der Oberpfalz die Mitteilung eines Verkehrsteilnehmers aus dem Raum Neustadt an der Waldnaab. Der Fahrzeugführer war zu diesem Zeitpunkt auf der A93 in Richtung Hochfranken unterwegs und berichtete am Telefon, dass ihn soeben ein Pkw mit extremer Lautstärke und Fehlzündungen begleitet mit Flammenstößen aus dem Auspuff überholte.
Das Fahrzeug, ein Audi älteren Baujahres, konnte bereits kurz darauf durch die Streife der Verkehrspolizeiinspektion Weiden auf der BAB A 93 auf Höhe Windischeschenbach zur Kontrolle angehalten werden. Die fachkundigen Beamten stellten sofort fest, dass die akustische Darbietung nicht auf einen Defekt, sondern auf eine bewusste Manipulation technischer Art zurückzuführen war. Dem wenig einsichtigen Fahrzeugführer wurde deshalb die Weiterfahrt untersagt und das Fahrzeug zur Anfertigung eines Gutachtens sichergestellt. Der Verdacht der Beamten wurde durch einen amtlichen Gutachter bestätigt. An der Auspuffanlage des Fahrzeuges wurden alle schalldämpfenden Einrichtungen entfernt und der eingebaute Katalysator durch ein einfaches Verbindungsrohr ersetzt.
Bei der durchgeführten Schallpegelmessung wurden im Fahrbetrieb anstatt der ursprünglich für das Fahrzeug angegeben 73 Dezibel, 103 Dezibel gemessen. Zum Vergleich: Ein Presslufthammer erreicht in einer Entfernung von 7m lediglich einen Wert von 100 Dezibel. Neben diesem akustischen Höhepunkt fanden sich weitere gravierende Mängel am Fahrzeug. Defekte Bremsen, Scheinwerfer und ausgeschlagene Querlenker wurden durch den Sachverständigen attestiert und führten zur Fortsetzung des Verbotes, das Fahrzeug im öffentlichen Verkehr zu führen.
Zu den erheblichen Kosten für Reparatur und Rückbau der Veränderungen kommt nun auch ein beträchtliches Bußgeld in Höhe eines dreistelligen Eurobetrages und sein Punktekonto in Flensburg dürfte sich auch erhöhen. Die Manipulationen führen zudem zum Erlöschen der Betriebserlaubnis für das Fahrzeug.

Gezielte Veränderungen an Fahrzeugen mit dem Zweck Aufsehen zu erregen gehört seit einigen Jahren zum Alltagsgeschäft der Verkehrspolizeidienststellen. Das sogenannte Autoposing und -tuning veranlasst meist junge Fahrzeugführer ihre Autos sowohl optisch als auch technisch „aufzuwerten“. Dabei wird oft auch der Rahmen der legal zulässigen durch technisch bzw. elektronische Veränderungen überschritten und führt zu einem Erlöschen der Betriebserlaubnis. Unerlaubte Manipulationen an Motoren, Abgaseinrichtungen und Fahrwerken zeigen sich nicht nur durch Belästigungen, wie im vorliegenden Fall, sondern bergen auch erhebliche Gefahren für die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer.

Das Polizeipräsidium Oberpfalz hat gerade zur Bekämpfung dieses Phänomens eine Kontrollgruppe Tuning/Posing eingerichtet. Fachlich versierte Beamte führen regelmäßig gezielte Kontrollaktionen, insbesondere an Treffpunkten oder bei Veranstaltungen der Poser- und Tuningszene durch, um drohenden Gefahrensituationen vorzubeugen und festgestellte Verstöße zu ahnden und manipulierte Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen.

Bericht: VPI Weiden

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