
Foto: Florian Hammerich
OSTBAYERN. Im Januar 2018 startete das Verbundprojekt TRIO (Transfer und Innovation Ostbayern) der ostbayerischen Hochschulen und Universitäten. Ziel des fünfjährigen Groß-Projektes ist es, den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in der Region zu fördern und somit Wissens- und Technologietransfer zu intensivieren und aktiv zu gestalten. Das Projekt aus dem Hochschulverbund nähert sich der Halbzeit. Zeit für eine Zwischenbilanz samt Ausblick.
Der  Hochschulverbund TRIO sieht sich in seiner bisherigen Arbeit bestätigt.  Es wurden bisher mehr als 250 Unternehmensbesuche, eine Reihe von  Fachveranstaltungen für Dialog und Austausch sowie zahlreiche Workshops,  in deren Rahmen innovative Kooperations- und Ideenfindungsmethoden  getestet wurden, durchgeführt, um die Bedarfe der Region zu erheben und  eine strukturierte Kommunikation zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und  Wissenschaft zu fördern. Weiterhin fand im September 2019 die jährliche  Transferkonferenz TRIOKON mit mehr als 150 Teilnehmer/innen statt, die  die Gelegenheit nutzten, um mit Forschenden direkt ins Gespräch zu  kommen, Ideen auszutauschen und neue Impulse aus Fachvorträgen,  Laborführungen und Diskussionen zu gewinnen.
Thematisch  im Fokus stehen für TRIO die Digitalisierung und nachhaltige  Entwicklung der Region Ostbayern. Letztgenannter widmet sich im Juni  2020 auch die dritte Ausgabe des Transfermagazins TRIOLOG und im  September 2020 die nächste Ausgabe der Transferkonferenz TRIOKON.
Die  Verbundmitglieder haben die Zusammenarbeit untereinander intensiviert  und kooperieren mittlerweile auf unterschiedlichen Ebenen. Aus dem  Verbund ist zum Beispiel ein regelmäßiger Austausch der Transferstellen,  der Pressestellen und anderer zentraler Einheiten der beteiligten  Hochschulen entstanden. Insgesamt wird die Verbesserung und  Harmonisierung von Strukturen und Prozessen innerhalb und zwischen den  Hochschulen angestrebt; daraus entstehen Mehrwerte für alle Beteiligten.
„Das  seit 2014 durch die intensive Zusammenarbeit der ostbayerischen  Hochschulen im Netzwerk „Internet und Digitalisierung Ostbayern“  (INDIGO) aufgebaute Vertrauen und der Wille, gemeinsam Stärke zu  entwickeln, begünstigen den Erfolg des TRIO-Verbunds. Damit sind wir  auch für zukünftige Kooperationen gut aufgestellt“, sagte Prof. Dr.  Burkhard Freitag von der Universität Passau, der wissenschaftliche  Leiter von TRIO.
Doch was sind die Erfolgsfaktoren von Hochschulverbünden? Bei einer Fachtagung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), der Heinz-Nixdorf-Stiftung, des Mercator Research Center Ruhr und des Stifterverbands in Essen mit dem Thema „Gemeinsam besser – Governance von Hochschulverbünden“ wurden im Dezember 2019 die Erfolgskriterien diskutiert. Es zeigte sich: Kooperationen können auf verschiedenen Ebenen und zu unterschiedlichen Themen stattfinden, der Fokus sollte jedoch immer auf dem Gesamtnutzen aller Beteiligten liegen und der Mehrwert frühzeitig erarbeitet und kommuniziert werden, damit der Verbund nicht zum Selbstzweck verkommt oder Parallelstrukturen entstehen. Verbindliche Regeln, Commitment der Beteiligten und Anreizsysteme für Forschende sind dabei genauso wichtig wie strukturierte Prozesse und Gremien sowie eine klare Verteilung von Ressourcen.
Die  Evaluation im Rahmen der Tagung in Essen zeigte deutlich:  Hochschulverbünde sind auf dem Vormarsch, da Hochschulen besonders im  gemeinsamen Auftritt und in der Außenwirkung stärker sind als  Einzelinstitutionen. 
Auch  beim Einwerben von Fördergeldern sind Verbünde oft erfolgreich, wie  eine Auswertung des DFG Förderatlas durch den Stifterverband ergab. Rund  jeder zweite Fördereuro geht in kooperative Forschungsvorhaben. Denn  wissenschaftlicher Fortschritt sowie die Bewältigung komplexer  gesellschaftlicher Herausforderungen könnten häufig nur durch eine  Bündelung von Kompetenzen und Ressourcen erreicht werden, erklärte der  Stifterverband. Hier möchte TRIO anknüpfen und durch die Vernetzung der  Hochschulen zukünftig mehr kooperative Forschungsprojekte in Ostbayern  initiieren.
Transfer und Innovation Ostbayern (TRIO)
Transfer und Innovation Ostbayern (TRIO) ist ein Projekt der sechs ostbayerischen Hochschulen. Das Projekt wird aus dem Programm „Innovative Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. TRIO sieht sich als Impulsgeber für Innovationen in Ostbayern. Ziel von TRIO ist es, Wissens- und Technologietransfer auszubauen und aktiv zu gestalten und den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in der Region zu verstärken. Die ostbayerischen Hochschulen planen dazu unter anderem, ihre Kompetenzen – schwerpunktmäßig im Bereich Digitalisierung – fächerübergreifend zu bündeln und transparent zu machen. Am Hochschulverbund TRIO beteiligt sind als Koordinatorin die OTH Regensburg, außerdem die OTH Amberg-Weiden, die TH Deggendorf, die Hochschule Landshut und die Universität Passau (wissenschaftliche Leitung); die Universität Regensburg ist Kooperationspartner.
Bericht: OTH Amberg-Weiden

 
 

