SCHWANDORF. Beim Zelt-Kultur-Festival an und in der Schwandorfer Oberpfalzhalle, das bereits seit dem 01.09. läuft, war gestern Django Asül zu Gast auf der Zeltbühne. Da sein Auftritt zuerst in der Oberpfalzhalle geplant war, machte er sich einen Spaß daraus, das extra errichtete Bauwerk durch den Kakao zu ziehen. Auch über die Stadt Schwandorf erzählte er etliche Pointen, z.B. dass Schwandorf wohl die modernste Altstadt der Welt besäße, moderner gar als die meisten Neustädte (nachdem 1945 ja nicht mehr viel von Schwandorf übrig war). In gewohnt „ruhiger“ Manier kam er dann zu seinem eigentlichen Bühnenprogramm „Offenes Visier“.
Denn kaum ist das Visier offen, hat Django Asül urplötzlich einen ganz anderen Blick auf die Dinge. Raus aus der Filterblase, rein in den Weitwinkel. Und vor allem: Raus in die weite Welt. Django Asül treibt sich herum von Marseille über Malta bis in den Nahen Osten. Und schon hagelt es Erkenntnisse auf die drängendsten Fragen: Wieso ist Malta das ideale EU-Land? Ist der Klimawandel eine Gefahr oder doch eher die Lösung wofür auch immer? Oder gilt das eher für die Digitalisierung?
Und: Ist der Einzelne in der Gesellschaft tatsächlich ersetzlich oder eher entsetzlich? Denn mit offenem Visier sieht man nicht so sehr sich selbst, aber umso mehr andere und anderes. Ganz gegen den Trend ignoriert Django Asül die Selbstoptimierung und setzt auf Fremdoptimierung. Dabei lernt er vor allem Verständnis und Verständigung und wird so zum Mediator zwischen den Fronten.
Alles in Allem war es ein heiterer Abend, teils bissig, teils ganz ruhig, aber immer mit viel Humor gewürzt.
Bericht: Pressedienst Wagner