Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls

Ergebnisse des Schwerpunkteinsatzes und Tipps der Polizei


OBERPFALZ. Die Polizei in der Oberpfalz führte zu Beginn der dunklen Jahreszeit ganzheitliche Schwerpunktkontrollen zur Verhinderung von Straftaten, insbesondere des Wohnungseinbruchdiebstahls, durch. Verschiedene Straftaten wurden aufgedeckt. Wer sich selbst vor Einbrüchen schützen möchte, kann sich kostenlos an die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen wenden.
Die Zahl der Wohnungseinbrüche in der Oberpfalz bewegt sich in den letzten Jahren auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Bei mehr als jedem zweiten Wohnungseinbruch scheiterten die Täter im Jahr 2021, da sie bei der Tat gestört wurden oder technische Sicherungen der Wohnungen nicht überwinden konnten. Die Tendenz im Jahr 2022 zeigt bislang ein ähnliches Bild.
Wohnungseinbruch ist ein Verbrechen, für das der Gesetzgeber eine Mindeststrafandrohung von einem Jahr Freiheitsstrafe vorsieht. Dies ergibt sich auch daraus, dass ein Wohnungseinbruch für die Betroffenen oft weitreichende persönliche Folgen hat. Neben materiellen Schäden entsteht nicht selten ein Gefühl der Unsicherheit oder Angst in der eigenen Wohnung, die manchmal auch länger andauern und in einigen Fällen sogar therapeutische Hilfe notwendig machen kann.

Länderübergreifende Kontrollaktion – Ergebnisse der Oberpfalz
Gerade deshalb hält die Polizei in der Oberpfalz auch weiterhin an derartigen Kontrollaktionen fest und priorisiert die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls auch in diesem Herbst. Die im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz zwischen 2. November und 8. November 2022 durchgeführten Kontrollen waren Teil einer länderübergreifenden Kooperation von Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Sachsen.
Die Oberpfälzer Polizei kontrollierte dabei etwa 900 Personen und mehr als 550 Fahrzeuge. Insgesamt mehr als 160 Beamtinnen und Beamte der Polizeiinspektionen sowie der Zentralen Ergänzungsdienste arbeiteten für das Ziel, Straftaten zu verhindern und gegebenenfalls zu verfolgen. Neben uniformierten Einsatzgruppen unterstützten auch zivile Beamte sowie Diensthundeführer bei den Einsätzen.
Ein weiteres Ziel der Kontrollaktion war eine Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für das Thema technischer Einbruchschutz sowie Ermutigung der Bürgerinnen und Bürger, verdächtige Wahrnehmungen zu melden. Der optimale Schutz ist ein Dreiklang aus Einbau von Sicherungstechnik, sicherheitsbewusstem Verhalten und Aufmerksamkeit im Wohnumfeld.

Auch wenn beim Schwerpunkteinsatz kein Einbrecher auf frischer Tat festgenommen werden konnte, so führten die ganzheitlichen Kontrollen doch zu verschiedenen Anzeigen:

Die Polizei stellte mehrere Vergehen nach dem Aufenthaltsgesetz fest. Es kam zu zwei Vergehen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie zu zwei Urkundenfälschungen. Drei Verkehrsteilnehmende erwartet wegen Alkohol bzw. Drogen im Straßenverkehr eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige. Außerdem kam es zu einem Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz sowie einem Verstoß gegen das Waffengesetz.

Hervorzuheben ist ein Fall des Verdachts der Hehlerei. Bei der Kontrolle eines Autos fanden die Ermittler in verschiedenen Tüten mehr als 400 Kleidungsstücke und etwa 80 Weihnachts-Dekoartikel im Wert von insgesamt mehr als 10.000 Euro. Auch eine präparierte Tasche, mutmaßlich zur Umgehung von Diebstahlssicherungen, fanden die Beamten. Wo die Gegenstände gestohlen wurden wird nun ermittelt. Der 39-jährige ukrainische Fahrer, gab an, die Gegenstände in Regensburg übernommen zu haben, um diese nach Tschechien zu transportieren. Ihn erwartet auch eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz, weil er seinen Reisepass nicht mitführte.

Die Oberpfälzer Polizei rät:

  • Wenn Sie Ihr Haus verlassen – auch nur für kurze Zeit – schließen Sie unbedingt Ihre Haustür ab.
  • Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Denken Sie daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster.
  • Sorgen Sie für Helligkeit im Umfeld ihres Hauses bzw. ihrer Wohnung, beispielsweise durch die Installation von Bewegungsmeldern.
  • Schließen Sie Rollläden nur zur Nachtzeit! Tagsüber könnte dies Abwesenheit signalisieren.
  • Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbrecher finden jedes Versteck.
  • Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, wechseln Sie den Schließzylinder aus.
  • Achten Sie auf Fremde in Ihrer Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück. Installieren Sie gegebenenfalls eine funktionsfähige Videoüberwachung.
  • Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei.
  • Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit, wie z. B. in sozialen Netzwerken oder auf Ihrem Anrufbeantworter.
  • Erwecken Sie, insbesondere bei längeren Abwesenheiten, den Eindruck von Anwesenheit! Dies kann mit der Unterstützung von Zeitschaltuhren, Applikationen zur Lichtsteuerung oder mit Hilfe von Freunden und Nachbarn geschehen. Vermeiden Sie überquellende Briefkästen und hinterlassen Sie keine entsprechenden Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter.


Anschriften und Erreichbarkeiten von kriminalpolizeilichen Beratungsstellen finden Sie hier: https://www.k-einbruch.de/beratungsstellensuche/

Bericht: Polizeipräsidium Oberpfalz