Feuerwehr-Drohne im Einsatz für mehr Sicherheit – Testflug im Hof des Landratsamtes Amberg-Sulzbach

Den Testflug im Hof des Landratsamtes Amberg-Sulzbach meisterte die Drohne mit Bravour! Davon überzeugten sich Kreisbrandrat Fredi Weiß, Bürgermeister Roland Strehl (Kümmersbruck), Landrat Richard Reisinger, KBM Armin Daubenmerkl, KBI Hubert Blödt, Drohnen-Pilot Christopher Richter, Dominik Ernst (Fachkreisbrandmeister Einsatzvorbereitung), Rainer Schmid (Sachbearbeiter Katastrophenschutz am Landratsamt) und Alwin Holzner (v.li.).  Foto: Martina Beierl
Den Testflug im Hof des Landratsamtes Amberg-Sulzbach meisterte die Drohne mit Bravour! Davon überzeugten sich Kreisbrandrat Fredi Weiß, Bürgermeister Roland Strehl (Kümmersbruck), Landrat Richard Reisinger, KBM Armin Daubenmerkl, KBI Hubert Blödt, Drohnen-Pilot Christopher Richter, Dominik Ernst (Fachkreisbrandmeister Einsatzvorbereitung), Rainer Schmid (Sachbearbeiter Katastrophenschutz am Landratsamt) und Alwin Holzner (v.li.)
Foto: Martina Beierl

AMBERG-SULZBACH. Mehr Sicherheit für die Rettungskräfte und bessere Einschätzung von Gefahren. Zu diesem Zweck ist künftig eine Feuerwehr-Drohne landkreisweit im Einsatz. Kreisbrandrat Fredi Weiß, Kreisbrandinspektor Hubert Blödt, Kreisbrandmeister Armin Daubenmerkl und die Mitglieder der Fachgruppe „Drohne im Kreisfeuerwehrverband Amberg-Sulzbach“ ließen das hochmoderne Fluggerät am Dienstag im Beisein von Landrat Richard Reisinger und Kümmersbrucks 1. Bürgermeister Roland Strehl zu einem Testflug im Hof des Landratsamtes Amberg-Sulzbach starten.
„Dank der Drohne sind unsere Feuerwehrleute bei ihren vielfältigen Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen im Landkreis nun noch professioneller unterwegs“, freute sich Landrat Richard Reisinger. Kreisbrandrat Fredi Weiß und Kreisbrandmeister Armin Daubenmerkl, der die Fachgruppe leitet, dankten dem Landrat, unter dessen Leitung der Ferienausschuss im Frühjahr die Anschaffung des Fluggeräts beschlossen hatte.

Rund 22 000 Euro investierte der Landkreis Amberg-Sulzbach in den Erwerb des Hightech-Quadrocopters, der sich per Fernsteuerung über eine Distanz von 500 Metern manövrieren lässt. Eine Echtzeitkamera liefert hochauflösende Luftaufnahmen aus einer Höhe von 100 Metern. „Technisch wären zwar weitere Reichweiten drin, aber wir halten uns natürlich an die rechtlichen Vorgaben“, erklärte Daubenmerkl. Zwei Wärmebildkameras wandeln die Wärmestrahlung, die Menschen, Tiere und Objekte abgeben, in sichtbare Bilder um. Dank dieser Funktionen sind die Feuerwehrleute in der Lage, sich schneller einen Überblick über etwaige Gefahrenherde zu verschaffen, ohne sich dabei selbst in Gefahr begeben zu müssen.
So können etwa die Wärmebildkameras frühzeitig Glutnester und Brandherde erkennen sowie den Feuerwehren bei schlechten Sichtverhältnissen wie dichtem Rauch, Nebel oder Dunkelheit Orientierung geben. „Es gibt viele Szenarien, in denen uns die Drohne künftig unterstützen wird“, bestätigte Christopher Richter, der bei der Feuerwehr Kümmersbruck Ansprechpartner der Drohnen-Gruppe ist. Weitere Einsatzbeispiele seien neben der präzisen Lagefeststellung die Suche nach vermissten oder verunfallten Personen sowie das Aufspüren von Gefahrstoffen.

Derzeit ist die Drohne bereits zu Übungs- und Testzwecken bei allen größeren Schadenslagen im Landkreis im Einsatz. Offiziell geht das Hightech-Gerät zu Beginn des kommenden Jahres an den Start. Zehn aktive Feuerwehrleute der 26-köpfigen Fachgruppe „Drohne im Kreisfeuerwehrverband Amberg-Sulzbach“ ließen sich zu Drohnenpiloten ausbilden und für den rechtskonformen Einsatz des Fluggerätes zertifizieren. „Das haben Sie in ihrer Freizeit getan. Herzlichen Dank für dieses Engagement“, betonte der Landrat. Stationiert ist die Drohne wegen der zentralen Landkreislage bei der Feuerwehr Kümmersbruck, die auch die Wartung des Gerätes verantwortet. Von hier aus rücken die Aktiven der Fachgruppe aus, sobald der Drohneneinsatz über die Integrierte Leitstelle Amberg von einer der über 100 Feuerwehren im Landkreis Amberg-Sulzbach angefordert wird. 5 Teams mit je 4 Feuerwehrleuten der Fachgruppe stehen dafür im Schichtbetrieb Gewehr bei Fuß.

Hintergrund
Die „Besonderen Führungsdienstgrade der Feuerwehren“ – dazu gehören im Landkreis der Kreisrandrat (KBR), die Kreisbrandinspektoren (KBI) und Kreisbrandmeister (KBM) – sprachen sich bereits im Jahr 2019 für die Anschaffung einer Landkreis-Drohne aus. Hintergrund waren die positiven Erfahrungen ihrer Feuerwehrkollegen mit einem Drohneneinsatz bei der Schneekatastrophe 2019 in Berchtesgaden. Gemäß Artikel 2 Bayerisches Feuerwehrgesetz (BayFwG) haben die Landkreise als Pflichtaufgabe, im eigenen Wirkungskreis in den Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit die für den Einsatz der gemeindlichen Feuerwehren überörtlich erforderlichen Fahrzeuge, Geräte und Einrichtungen zu beschaffen und zu unterhalten oder hierfür Zuschüsse zu gewähren. Die Anschaffung einer Drohne ist darin bislang nicht aufgeführt und wird deshalb vom Freistaat Bayern noch nicht gefördert. Von den „Besonderen Führungsdienstgraden der Feuerwehren des Landkreises Amberg-Sulzbach“ wurde eine Drohne jedoch als überörtlich erforderliches Gerät befürwortet, um insbesondere Leib und Leben der Rettungskräfte bei deren vielfältigen Einsätzen zu schützen und Gefahren für die Landkreisbevölkerung effektiver abwehren zu können. Der Ferienausschuss des Landkreises Amberg-Sulzbach stimmte dem in seiner Sitzung am 27. April 2020 zu und sprach sich für die Anschaffung einer Drohne samt notwendigem Zubehör aus.

Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach