Gegen Hass im Netz: Ausgezeichnete Ideen Bayerischer Schulen 

Kultusminister Piazolo ehrte die Gewinner eines EU-Wettbewerbs

Symbolbild Online-Dating (Quelle: Pixabay)
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MÜNCHEN. Solidarität, Mut und Eigenverantwortlichkeit für mehr Respekt im Netz – in Bayern und in Europa. Die Europäische Kommission und das Kultusministerium haben die Gewinnerschulen der Mitmachaktion #netzmitrespekt am Donnerstag, 24. März 2022, ausgezeichnet.
Podcasts, Erklärvideos, ein Song, schauspielerische Einlagen – die eingereichten Videobeiträge von bayerischen Schülerinnen und Schülern bei der Mitmachaktion der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in München sind vielfältig. Die Gewinnergruppen wurden nun bei einer Online-Veranstaltung vom bayerischen Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo als Schirmherr der Aktion sowie vom Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland, als Veranstalter des Wettbewerbs geehrt und konnten sich bei einem Workshop noch tiefer mit der mehr als aktuellen Problematik von Hass und Desinformation im Internet auseinandersetzen.

„Das Verbreiten von Hass, Angst und falschen Inhalten ist bedauerlicherweise Bestandteil des digitalen Raums. Das merken wir gerade jetzt in Kriegszeiten ganz besonders“, stellte Jörg Wojahn, Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland, schon zu Beginn der Preisträger-Veranstaltung zu „Fair bleiben! #netzmitrespekt“ die Relevanz der Aktion heraus. Gleichzeitig machten die in diesem Rahmen eingereichten Beiträge bayerischer Schülerinnen und Schüler Hoffnung und zeigen: „Es gibt ein Gegenmittel gegen Hass und Hetze im Internet!“  Um gerade junge Menschen für den Umgang mit den Gefahren sozialer Netzwerke zu sensibilisieren, hatte die Regionalvertretung der Europäischen Kommission die Aktion „Fair bleiben! #netzmitrespekt“ ins Leben gerufen. Bayernweit waren Jugendliche aufgerufen, sich kreativ mit dem Thema Hate & Fake im digitalen Umfeld auseinander zu setzen und ihre Ideen gegen Hassrede und Desinformation als Videobeitrag einzureichen.

Dabei wurde schnell klar, dass die Thematiken auch für die Jugendlichen persönlich von großer Bedeutung sind. So erklärte die Gewinnerschule aus Regenstauf ihren Beitrag als Zeichen gegen das Schubladendenken. Die Jugendlichen aus Coburg betonten, dass sie auf persönliche Erfahrungen aufmerksam machen und zeigen wollen, dass die Problematik viele junge Menschen verstärkt betrifft. Dessen ist sich auch der Schirmherr der Aktion, der bayerische Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo, bewusst: „Hass und Hetze im Internet sowie Fake News sind für Betroffene extrem belastend. Unsere Lehrkräfte sind fächerübergreifend geschult, hierüber aufzuklären und Hass und Hetze nachhaltig zu bekämpfen. Bei diesem wichtigen Thema ziehen wir sogar europaweit an einem Strang.“ Dass die Preisträger aktiv gegen Probleme im Netz vorgehen wollen, freue ihn daher besonders und er gab den Jugendlichen mit auf den Weg, weiterhin „starke Botschafter für ein Netz mit Respekt“ zu sein.

Einen wichtigen Schritt dazu hatten die Teilnehmenden bereits mit ihren Videobeitragen gemacht: Im Friedrich-Rückert-Gymnasium in Ebern deckte die „Respektpolizei“ Missstände im Internet auf, die Klasse 10 E der staatlichen Realschule in Coburg komponierte einen Song für mehr Respekt im Internet und die FOS/BOS Ingolstadt produzierte gleich zwei Gewinnerbeiträge: ein spannendes Erklärvideo sowie einen emotionalen Podcast. Besonders begeistert hatte die Jury der Beitrag der 7. Klasse (evangelische Religion) der Max-Ulrich-von Drechsel-Realschule Regenstauf. Unter dem Titel „Jeder ist ei(n)malig“ zeigten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Probleme im Netz auf – mit Eiern als Hauptfiguren. Dieser kreative Kniff überzeugte die Expertenjury, bestehend aus der BR24 Journalistin Dr. Patrizia Kramliczek und der Kabarettistin, Germanistin und Influencerin Teresa Reichl, nachdrücklich: „Es zeigt Diskriminierung auf, ohne zu reproduzieren, hilft zu verstehen und schont die Gefühle betroffener Menschen“, so Reichl und Kramliczek.
Die Gewinnergruppe darf sich jetzt auf eine Reise nach Brüssel freuen. Ein weiterer Gewinn war ein Online-Workshop mit den beiden Jurymitgliedern, bei dem sich die Jugendlichen zu ihren Erfahrungen mit Hasskommentaren im Internet austauschen konnten und hilfreiche Tipps zur Identifikation von Fake News im Netz lernten.

Bericht: Renke Deckarm, Vertretung der Europäischen Kommission München