Politik? Kinderleicht!

Gruppenfoto der Nachwuchspolitiker der Grundschule Edelsfeld mit Bürgermeister Hans-Jürgen Strehl.
Gruppenfoto der Nachwuchspolitiker der Grundschule Edelsfeld mit Bürgermeister Hans-Jürgen Strehl.

AMBERG-SULZBACH. Politik ist kompliziert und nichts für Kinder! Diese Aussage ist weit gefehlt. Denn Kinder kommen schon früh in Kontakt mit Politik – sei es bei der Mitbestimmung und Gestaltung ihrer Freizeitmöglichkeiten und deren Orte oder bei der Wahl ihres Klassensprechers.
Daher ist es besonders wichtig, dass Mädchen und Jungs bereits im frühen Alter politische Mitgestaltung einüben und sich zu demokratiefähigen Personen entwickeln. Das geschieht dann, wenn sie in ihrem Alltag Demokratie leben können.

Umgehungsstraße ja oder nein? Darüber tauschten die Nachwuchspolitiker in Königstein Argumente aus.
Umgehungsstraße ja oder nein? Darüber tauschten die Nachwuchspolitiker in Königstein Argumente aus.

Schule als Lebensort wird daher also in seiner Bedeutung immer wichtiger und bietet sich als Bildungseinrichtung für das Projekt sehr gut an. Die Kommunale Jugendarbeit Amberg-Sulzbach mit der Projektleiterin Anita Kinscher hatte es sich deshalb auch in Rieden, Edelsfeld und Königstein zur Aufgabe gemacht das Thema Politik kindgerecht zu verpacken. Bei dem zweitägigen „Planspiel Heimat – spielerisch Demokratie vermitteln“ hatten die Schülerinnen und Schüler der 4. Jahrgangsstufe deshalb die Möglichkeit einmal selbst in die Rolle von Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern in der fiktiven Stadt Felddorf zu schlüpfen.

Bürgermeister Hans Koch stand den Schülerinnen und Schülern der Grundschule Königstein Rede und Antwort.
Bürgermeister Hans Koch stand den Schülerinnen und Schülern der Grundschule Königstein Rede und Antwort.

Die Schülerinnen und Schüler teilten sich dazu in Kleingruppen auf und mussten darüber entscheiden, ob in Felddorf eine Umgehungsstraße gebaut wird oder nicht. So erlangten die Kinder als eigenständige Akteure erste elementare Erfahrungen in politischen Entscheidungs- und Diskussionsprozessen. Der Lösungsweg war allerdings oft nicht leicht, da die Mitglieder der anderen Parteien nicht immer der gleichen Meinung sind. Will die Umweltpartei unbedingt den Wald der Stadt schützen, so ist es der Elternpartei am wichtigsten ihren Kindern einen sicheren Schulweg zu bieten! Mit Hilfe von interessanten Stadtratssitzungen und offenen Diskussionsrunden wurde dennoch eine gute Lösung gefunden.
Am Ende waren sich alle Parteien einig, die Verkehrssituation durch Geschwindigkeitsbegrenzungen, Ampeln  und Schülerlotsen sicherer zu machen und auf die Umgehungsstraße zu verzichten. Die Kinder waren während des Projekts sehr redegewandt und konnten den Bürgern mit klaren und überzeugenden Argumenten ihren Standpunkt näher bringen.

Bürgermeister Erwin Geitner gewährte den Schülerinnen und Schülern der Grundschule Rieden Einblick in das Leben eines Bürgermeisters.
Bürgermeister Erwin Geitner gewährte den Schülerinnen und Schülern der Grundschule Rieden Einblick in das Leben eines Bürgermeisters.

Die Schul- und Klassenleitungen der Grundschulen in Rieden, Edelsfeld und Königstein freuten sich über die Besuche der Bürgermeister Erwin Geitner, Hans-Jürgen Strehl und Hans Koch, die den Kindern beim Abschlussplenum alle Fragen rund um das Thema Gemeindepolitik und reales Politikerdasein beantworteten, und bedankten sich beim gesamten Team der Kommunalen Jugendarbeit für den Einsatz und das tolle Projekt.

Das Projekt „Planspiel Heimat – spielerisch Demokratie vermitteln“ gibt es seit 3 Jahren und wird sehr gut angenommen. Laut Projektleiterin Anita Kinscher wird es im kommenden Schuljahr eine Fortsetzung geben, allerdings leicht verändert. Diesbezüglich werden die Schulleiter im Landkreis von der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreises Amberg-Sulzbach angeschrieben.

Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach
Fotos: Michael Schröter