BAYERN. Zum Beginn des neuen Schuljahres warnt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann vor erhöhten Unfallgefahren: „Insbesondere unsere ABC-Schützen sind noch sehr unerfahren, schätzen Gefahren häufig falsch ein und werden leicht übersehen.“ Der dringende Appell des Innenministers: „Gerade im Umfeld von Schulen ist es notwendig, stets besonders wachsam, ständig bremsbereit und niemals zu schnell zu sein. Jederzeit könnte unvermittelt ein Schulkind über die Straße rennen!“ Laut Herrmann wird die Bayerische Polizei in den kommenden Wochen Schulwege verstärkt bestreifen und dabei insbesondere die Einhaltung der Tempolimits sowie der Gurt- und Kindersicherungspflicht kontrollieren.
Dem Innenminister sehr am Herzen liegen die Schulwegdienste. 2021 waren bayernweit rund 25.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer tagtäglich als Schülerlotsen, Schulweghelfer, Schulbuslotsen und -begleiter im Einsatz, leider mit abnehmender Tendenz. „Daher möchten wir wieder mehr Helfer für die Sicherheit auf Bayerns Schulwegen gewinnen“, erklärte Herrmann und appellierte: „Engagieren auch Sie sich für die Schulwegsicherheit unserer Kinder, das rentiert sich!“ Nach Herrmanns Worten gab es in ganz Bayern an keinem von einem Schulwegdienst betreuten Übergang jemals einen schweren oder gar tödlichen Schulwegunfall.
Von Januar bis Ende Juli 2022 registrierte die Bayerische Polizei 377 Schulwegunfälle (+59,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2021). Dabei wurden 426 Schüler verletzt (+67,1 Prozent). Wie im Vorjahr kam es bis Ende Juli 2022 zu keinem tödlichen Schulwegunfall auf Bayerns Straßen. Ausschlaggebend für den Anstieg war der Wegfall der coronabedingten Unterrichtsausfälle im Vergleich zum Vorjahr. Bereits schon im Gesamtjahr 2021 stieg die Zahl der Schulwegunfälle in Bayern gegenüber 2020 aufgrund von weniger Home-Schooling und Schulschließungen (+11,4 Prozent auf 458 mit 500 verletzten Schulkindern).
Bericht: Bayerisches Innenministerium