Unehrlicher Finder fordert für die Herausgabe seines Fundes 200 Euro

Unterschlagenes Fundstück Foto: Polizei
Unterschlagenes Fundstück
Foto: Polizei

SULZBACH-ROSENBERG. Ein äußerst befremdendes Telefonat musste am Montag Nachmittag eine Beamtin der Polizeiinspektion entgegen nehmen. Der Anrufer, meldete sich mit seinem Namen und gab an, auf dem Parkplatz hinter dem Capitol, an der Rosenberger Straße, einen Autoschlüssel gefunden zu haben. An dem VW-Schlüssel sei ein Anhänger mit einem Autokennzeichen angebracht.

Die Polizei solle nun den Eigentümer ausfindig machen und die Daten dem Finder mitteilen, da er 200 Euro fordere, erst dann würde er den Schlüssel herausgeben.
Die Beamtin nahm den Sachverhalt auf, ermittelte den Halter des VW Polo, es handelt sich um das Krankenhaus in Sulzbach-Rosenberg und schickte eine Streife zur Wohnadresse des Finders, um den Schlüssel sicherzustellen.

An der Wohnadresse im Stadtgebiet wurde den Beamten nicht geöffnet, auch als diese gegen 21 Uhr erneut an den unehrlichen Finder herantreten wollten.
Am heutigen Dienstag, kurz vor halb sechs erreichte die Polizeiinspektion ein Fax des Finders, in dem er sich darüber beschwerte, dass ihm der Halter des VW nicht genannt wurde und dass die Polizei bei ihm Einlass begehrt hätte.

Da die Polizei nicht so wollte wie er sich das vorgestellt hatte, hat er inzwischen über ein Autohaus herausbekommen, dass der Pkw dem St.-Anna-Krankenhaus gehört.
Nun hieß es erneut „Hausbesuch“ und zwar sollte dieses Mal auch Zwang angewendet werden, sollte der Finder uneinsichtig sein. Zuvor war noch mit der Staatsanwaltschaft Amberg Kontakt aufgenommen und der Sachverhalt mitgeteilt worden.

Letztendlich konnte am Dienstagvormittag der 47-jährige Finder an seiner Wohnung angetroffen werden. Nach eindringlicher Belehrung händigte er den Fahrzeugschlüssel aus. Den Mann, der bei der Polizei kein Unbekannter ist, erwartet nun eine Strafanzeige wegen versuchter Erpressung und Fundunterschlagung. Normalerweise hätte er den Autoschlüssel noch am selben Tag entweder beim Fundamt oder bei der Polizei abgeben müssen. Doch der unredliche Finder wollte sich offensichtlich widerrechtlich bereichern.
Der Schlüssel wurde dem Eigentümer des Pkw ausgehändigt.

Bericht: PI Sulzbach-Rosenberg