Verkehrspolizeiinspektion Weiden führt zusammen mit Beamten des 76. Ausbildungsseminars der Bereitschaftspolizei Nabburg Schwerlastkontrollen durch und befreit illegal eingereiste junge Männer aus Sattelanhänger

Polizeikontrolle Autobahn
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Foto: © Pressedienst Wagner

WERNBERG-KÖBLITZ / A6. Fünf junge Männer aus verschiedenen östlichen Herkunftsländern wurden am 08.02.2023 auf dem Parkplatz Wittschauer Höhe der BAB A6 von Beamten der Schwerlastkontrollgruppe der Verkehrspolizeiinspektion Weiden und der Bereitschaftspolizei Nabburg aus einem Sattelanhänger befreit. Sie hatten sich zuvor hilfesuchend durch Klopfzeichen bemerkbar gemacht. 
In der Zeit vom 06.02.2023  bis 09.02.2023 führt die Schwerverkehrskontrollgruppe der Verkehrspolizeiinspektion Weiden Kontrollen mit dem 76. Ausbildungsseminar der Bereitschaftspolizei in Nabburg durch. Die Anhaltungen auf dem Parkplatz Wittschauer Höhe, BAB A6, dienen der praxisnahen Einweisung in die Arbeit einer Verkehrspolizeiinspektion, insbesondere der Tätigkeiten einer Schwerlastkontrollgruppe.

Am 08.02.2023, gegen 10.35 Uhr, wurden die Beamten jedoch durch eine nicht alltägliche Situation überrascht. Ein bulgarischer Lkw-Fahrer, der aufgrund seiner Aufregung offensichtlich alle Sicherheitsaspekte außer Acht ließ, eilte quer über die Autobahn zu der in Richtung Tschechien aufgebauten Kontrollstelle. Sichtlich erregt teilte er den Beamten mit, dass er aus dem Sattelanhänger seines auf dem gegenüberliegenden Parkplatz in Fahrtrichtung Nürnberg geparkten Sattelzug Klopfgeräusche gehört hätte. Kräfte der Kontrollstelle verlegten daraufhin sofort auf die andere Seite der A6 und vernahmen ebenfalls die Klopfgeräusche aus dem Sattelanhänger. Der verplombte Anhänger wurde unverzüglich geöffnet. Im unbeheizten Laderaum des Sattelanhängers konnten 5 männliche Personen in einem augenscheinlichen Alter zwischen 16 und 30 Jahren festgestellt werden. Die sichtlich unterkühlten Männer, die ohne Hilfe das Fahrzeug nicht mehr hätten verlassen können, wurden zunächst mit heißem Tee versorgt und zur weiteren medizinischen und allgemeinen Versorgung sowie der weiteren Sachbearbeitung der Bundespolizei in Waidhaus übergeben.
Weder an den Personen noch im mitgeführten Gepäck fanden sich Ausweisdokumente.  Da 4 der Personen pakistanische Währung mit sich führten, wird jedoch angenommen, dass es sich bei den illegalen eingereisten Männern um pakistanische Staatsangehörige handelt. Alle fünf Männer klagten über die Kälte und waren, trotz mehrschichtiger Kleidung, durch den stundenlangen Transfer im eisigen Laderaum sichtlich unterkühlt. Den ersten Ermittlungen zufolge, wurden die 5 Männer bereits in Rumänien von einem Schleuser auf den Sattelanhänger verbracht. Dabei spielte es für den Schleuser offenbar keine Rolle, dass er die Männer der Gefahr des Erfrierens aussetzte und hilflos zurückließ.

Die Kontrollbeamten setzten nach der Übergabe der Flüchtlinge an die Bundespolizei ihre Arbeit an der ursprünglichen Kontrollstelle zusammen mit ihren Ausbildern und Einweisern fort. Mancher jungen Beamtin und Beamten war jedoch anzusehen, dass ihnen die Eindrücke dieses Vorfalls noch länger in Erinnerung bleiben und bewegen werden. 

Bericht: VPI Weiden