WhatsApp-Betrugsmasche erfolgreich

Symbolbild: WhatsApp
Symbolbild: WhatsApp
Quelle: flickr.com/photos/agenciasenado/

AMMERTHAL. Am Montagmorgen erhielt ein 78-Jähriger eine Nachricht auf sein Mobiltelefon, bei der eine angeblich nahe Verwandtschaft eine Notlage vortäuschte. Dies veranlasste den Rentner dazu, insgesamt über 4.500 EUR an verschiedene Konten zu überweisen.

Leider kommt es in letzter Zeit vermehrt zu derartigen Betrugsmaschen, bei denen teilweise hohe Summen an die Betrüger überwiesen werden. Die Polizeiinspektion Amberg warnt und gibt Tipps für das richtige Verhalten in solchen Fällen:
Die Kommunikation über Messenger-Dienste wirkt sehr privat. Der Kontakt findet über bekannte Handynummern statt und bei den meisten Messengern werden die Nachrichten Ende-zu-Ende-verschlüsselt, sind also nur auf den Geräten des Senders und Empfängers lesbar. Betrüger nutzen das Vertrauen ihrer Opfer aus: Sie geben beispielsweise vor, Verwandte zu sein und das Handy verloren zu haben. Erster Kontakt über SMS dient oft als Einfallstor und die Betrüger versuchen schnell, die Kommunikation auf einen Messenger zu leiten.

Vertrauen ist gut. Nachfragen schützt vor Betrug!
„Hallo Mama, hallo Papa, das ist meine neue Handynummer…“ – So oder so ähnlich lautet aktuell der am häufigsten verwendete Einstieg in einen Chat über SMS oder Messenger, bei dem Betrüger nur das eine Ziel verfolgen: Menschen um deren Geld zu bringen.

Wenn Sie eine solche oder ähnlich lautende Nachricht bekommen haben…

  • Blockieren Sie die Nummer,
  • Melden Sie den Vorfall der Polizei, und
  • Löschen Sie anschließend den Chat/die Nummer der Betrüger.


Kontaktieren Sie immer erst Ihre Familienangehörigen/Freunde/Bekannte unter einer bereits bekannten Telefonnummer, bevor Sie eine angeblich neue Nummer abspeichern.

  • Überprüfen Sie den Kontakt: Fragen Sie bei der Ihnen bekannten Person unter der alten Nummer nach, ob die Nachricht wirklich von ihr kommt.
  • Wenn Sie per WhatsApp oder andere Messenger um Geldüberweisungen gebeten werden, seien Sie immer misstrauisch.
  • Achten Sie auf die Sicherheitseinstellungen des verwendeten Nachrichtendienstes und prüfen Sie regelmäßig die Privatsphäre Einstellungen.


Der Betrug war erfolgreich und Sie haben bereits Geld überwiesen?

  • Sichern Sie den gesamten Chatverlauf, z.B. durch Screenshots.
  • Erstatten Sie auf jeden Fall Anzeige bei der Polizei.


Messenger-Account vor Betrug sichern
Mit vier einfachen Checks können Sie Ihren Messenger-Account bereits effektiv vor Betrug schützen.

  1. Teilen Sie niemals den Code zur Verifizierung Ihres Accounts, den Sie bei der Registrierung per SMS erhalten haben.
  2. Richten Sie eine persönliche PIN für Ihren Account ein, auch bekannt als Verifizierung in zwei Schritten.
  3. Schützen Sie Ihr Profilbild, damit es nur Ihre Kontakte sehen können. Wie das geht, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.
  4. Wenn vermeintliche Kontakte Sie um einen Gefallen bitten, z. B. um Geld oder andere finanzielle Leistungen, überprüfen Sie zuerst ihre Identität, indem Sie sie auf der bereits bekannten Telefonnummer einfach anrufen.


Schützen Sie Ihr Profilbild
Das Profilbild sollte nur für gespeicherte Kontakte sichtbar sein. Sonst können Betrüger, die Ihre Handynummer irgendwoher haben, anhand des für alle sichtbaren Profilbilds ausspionieren, ob Sie ein geeignetes Opfer sind, zum Beispiel auf Grund Ihres Alters.
Unter den Einstellungen im Messenger können Sie anpassen, wer Ihr Profilbild sehen kann.

Bei Android und iOS können Sie die Einstellungen folgendermaßen ändern*:

  • Gehen Sie unter den drei Punkten auf „Einstellungen“.
  • Klicken Sie auf „Datenschutz“.
  • Wählen Sie „Profilbild“ aus und setzen Sie die Auswahl auf „Meine Kontakte“.
  • Jetzt können Sie die Einstellungen verlassen, die Auswahl wird automatisch übernommen.
  • Fremde Kontakte, die Sie nicht in Ihrem Telefonbuch unter Kontakte gespeichert haben, können jetzt nicht mehr Ihr Profilbild sehen.


Wie gehen die Betrüger vor?
Die vermeintlichen Eltern oder Großeltern werden darum gebeten, zeitnah online Geld zu überweisen, beispielsweise für einen Einkauf, da das neue Smartphone bzw. die neue Mobilfunknummer noch nicht für das Onlinebanking freigeschaltet werden konnte. Um Druck aufzubauen, wird dann behauptet, dass es sich um eine Mahnung handelt und die Überweisung deshalb zügig erfolgen muss, um ein Inkassoverfahren abzuwenden.
In einem anderen Szenario werden Notsituationen vorgetäuscht, um die Opfer zu schnellem Handeln zu bewegen. Ist das Geld erst überwiesen, ist es in der Regel sehr schwer, es zurückzubekommen. Wenn Sie Geldforderungen erhalten: Unter der alten Nummer nachfragen schützt vor Betrug.

Warnen Sie Ihr Umfeld
Sie können Ihre Familie und Freunde per Messenger oder Social Media vor solchen Betrugsversuchen schützen. Laden Sie sich unsere Statusmeldungs-Vorlagen herunter und warnen Sie Ihr Umfeld.
Und zwar nicht nur Oma und Opa, auch jüngere Menschen werden immer häufiger Opfer dieser Betrugsform. Gerade im vertrauten familiären Umfeld sollte der Tipp verbreitet werden, dass ein Nachfragen auf der altbekannten Nummer immer eine gute Möglichkeit ist, um einen möglichen Betrugsversuch auszuschließen.

Bericht: PI Amberg