Der Erste seiner Art

Im Bild von rechts nach links:     Majorin Ilona Vaníčková, Bezirksdirektion Pilsen  Oberst Vratilav Hubka, Bezirksdirektion Pilsen  OB Andreas Feller  EPHK Markus Leitl  Polizeioberrat Christian Kiener, Deutscher Koordinator  Polizeidirektor Klaus Kirsch, Bundespolizeidirektion München     Foto: Johann Miesbeck, Bundespolizei
Im Bild von rechts nach links: Majorin Ilona Vaníčková, Bezirksdirektion Pilsen Oberst Vratilav Hubka, Bezirksdirektion Pilsen OB Andreas Feller EPHK Markus Leitl Polizeioberrat Christian Kiener, Deutscher Koordinator Polizeidirektor Klaus Kirsch, Bundespolizeidirektion München
Foto: Johann Miesbeck, Bundespolizei

SCHWANDORF. „European Joint Master´s in Strategic Border Management“ – diesen akademischen Titel führt seit Kurzem Markus Leitl vom Gemeinsamen Deutsch-Tschechischen Zentrum für Polizei- und Zollzusammenarbeit (GZ) in Schwandorf. Der 51-jährige Kümmersbrucker besuchte über vier Semester ausgesuchte Universitäten in Amsterdam, im baltischen Riga, Vilnius und Tallin sowie im spanischen Madrid und Salamanca.
Er ist der erste deutsche Polizist, der diesen Studiengang absolviert hat.

Aus diesem Grund besuchte der Oberbürgermeister der Stadt Schwandorf, Andreas Feller, am Montag das Gemeinsame Zentrum am Weinberg, um Leitl persönlich zu gratulieren. „Ich bin stolz auf Sie und freue mich nicht nur, das gemeinsame Zentrum, sondern „den Ersten seiner Art“ in Schwandorf zu wissen“, lobte der Rathauschef den frisch Graduierten.
Dass Leitl es schafft, habe Feller nie bezweifelt. „Sie sind nicht zum Aufgeben geboren“. Um den Flüssigkeitsverlust bei dem schweißtreibenden Studium zu kompensieren, überreichte Feller ein gutes Tröpfchen aus der französischen Partnerstadt Libourne.

Der deutsche Koordinator des Gemeinsamen Zentrums, Polizeioberrat Christian Kiener hob die Bedeutung des Studienabschlusses von Leitl und seiner Masterarbeit (siehe Infokasten) für das internationale Netzwerk des GZ hervor. Es sei ein Meilenstein für die zwischenstaatlichen Beziehungen der Dienststelle am Weinberg.

Polizeidirektor Klaus Kirsch, der in der Bundespolizeidirektion München für die beiden Zentren in Schwandorf und Passau verantwortlich zeichnet, nannte Leitl ein Aushängeschild und das Fundament des Zentrums.
In die Reihe der Gratulanten hatte sich auch Oberst Vratislav Hubka eingereiht. Der Stellvertretende Direktor der Bezirkspolizeidirektion Pilsen heißt Leitl nicht nur einen Kollegen, sondern einen Freund. Die tschechische Polizei freue sich sehr über den Erfolg Leitls.

Auch Markus Leitl sieht das nach eigenen Worten „kräftezehrende“ Studium in englischer Sprache vor allem als Chance für die Bundespolizei und das wachsende Beziehungsgeflecht des GZ innerhalb Europas. „Die European Joint Masters“ haben ein Netzwerk aus Experten geschaffen, das mit jedem neuen Studiengang enger geknüpft wird“, so der Diplomierte. 
Und der „European Player“ in Leitl findet ein passendes Schlusswort: „Europa ist eine Errungenschaft“.

Bericht: Bundespolizeiinspektion Waidhaus

Markus Leitl:
51 Jahre alt, verheiratet, 2 erwachsene Töchter, wohnhaft in Kümmersbruck
Urgestein im Gemeinsamen Zentrum seit dessen Gründung am 17. Dezember 2007.
Derzeit hat er die Funktion des Kontingentleiters der Bundespolizei für die Arbeitsstellen Petrovice und Schwandorf und fungiert zudem als stellvertretender deutscher Koordinator.

Den
Studiengang beendeten 21 von 28 Teilnehmern an Partneruniversitäten in Europa. Unter der Federführung der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) hatten die Universitäten die Studieninhalte mit mehrjährigem Vorlauf erarbeitet. Leitl wählte als Thema für seine Masterarbeit, den Entwurf der neuen EU-Frontex-Verordnung zu bewerten. Deren Chancen und Risiken beleuchtete Leitl in englischer Sprache auf mehr als 160 Seiten.

Schließlich erhielten die Absolventen aus 13 Ländern der Europäischen Union und 19 Polizeiorganisation im lettischen Riga ihre Urkunden.
Leitl schloss das Studium mit der Endbewertung (work of very good quality) ab.

Das Gemeinsame Zentrum (GZ) ist Teil des europäischen Netzwerks der polizeilichen Kooperationszentren und stellt an den Standorten Schwandorf und Petrovice (Nordböhmen) eine Brücke über rechtliche, organisatorische und sprachliche Barrieren in der täglichen Zusammenarbeit zwischen den deutschen und tschechischen Polizei- und Zollbehörden dar.