Landrat Richard Reisinger ehrt langjährige Feldgeschworene

Wahrer des Grenzfriedens

Helmut Meiler, Helmut Renner und Johann Reis (1. Reihe v.li.) sind seit vielen Jahrzehnten Feldgeschworene. Bürgermeister Jörk Kaduk (Königstein), Landrat Richard Reisinger, Sebastian Hubmann (Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung) und Bürgermeister Albert Geitner (Ursensollen, 2. Reihe v.li.) gratulierten Foto: Christine Hollederer
Helmut Meiler, Helmut Renner und Johann Reis (1. Reihe v.li.) sind seit vielen Jahrzehnten Feldgeschworene. Bürgermeister Jörk Kaduk (Königstein), Landrat Richard Reisinger, Sebastian Hubmann (Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung) und Bürgermeister Albert Geitner (Ursensollen, 2. Reihe v.li.) gratulierten
Foto: Christine Hollederer

AMBERG-SULZBACH. Seit rund 600 Jahren engagieren sich Bürger als Feldgeschworene, auch Siebener genannt, und tragen als Mittler zwischen Bürger und Vermessungsverwaltung zum nachbarschaftlichen Frieden bei. Drei von ihnen sind Helmut Meiler, Helmut Renner und Johann Reis. Sie wurden nun von Landrat Richard Reisinger und Sebastian Hubmann vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung für ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz als Siebener mit der Ehren- und Dankurkunde des Bayerischen Staatsministers der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, ausgezeichnet.

Landrat Richard Reisinger stellte bei der kleinen Feierstunde im Landratsamt heraus, dass die Hüter der Grenzen auch in der schnelllebigen, digitalen Welt von heute unersetzlich sind. Helmut Meiler und Helmut Renner aus Königstein üben seit jeweils 25 Jahren eines der ältesten kommunalen Ehrenämter als Feldgeschworener aus. Johann Reis aus Ursensollen ist bereits seit einem halben Jahrhundert ein Wahrer des Grenzfriedens.
Der Freistaat Bayern setzt nach wie vor auf die Ortskenntnisse der Feldgeschworenen, die somit ein fester und wichtiger Bestandteil der bayerischen Vermessungslandschaft sind und auch bleiben. Die Feldgeschworenen sind aus den alten Mark- und Feldgerichten hervorgegangen, die in den fränkischen Landesteilen schon seit Jahrhunderten bestanden und hohes Ansehen genossen. Aufgabe der Feldgerichte war es, in Grenzangelegenheiten Schiedssprüche zu fällen. So wurden die Feldgeschworenen zu Hütern der Grenzen und Abmarkungen.
Feldgeschworene bekleiden eines der ältesten kommunalen Ehrenämter; sie werden auf Lebenszeit gewählt und vereidigt. Heute sind laut Finanz- und Heimatminister Albert Füracker rund 27.000 Feldgeschworene in Bayern tätig und sichern die über 80 Millionen Grenzpunkte im Freistaat. Sie sind wegen ihrer Erfahrung, ihres Ansehens in ihren Gemeinden sowie ihrer Orts- und Sachkenntnis bei Bürgern und bei der Vermessungsverwaltung sehr geschätzt.
Seit 2016 gehört das „Feldgeschworenenwesen in Bayern“ zum Immateriellen Kulturerbe. Im vergangenen Jahr haben die Siebener bei mehr als 30.000 Grundstücksvermessungen und der Abmarkung von knapp 200.000 Grenzpunkten mitgewirkt.

Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach