Richtfest der Dreifachturnhalle der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg

30 Millionen Euro-Projekt schreitet voran

Zimmerermeister Jörg Pfeiffer (links) zelebrierte den Richtspruch im dichten Schneetreiben, beobachtet von Landrat Richard Reisinger (Zweiter von links) Foto: Joachim Gebhardt
Zimmerermeister Jörg Pfeiffer (links) zelebrierte den Richtspruch im dichten Schneetreiben, beobachtet von Landrat Richard Reisinger (Zweiter von links)
Foto: Joachim Gebhardt

SULZBACH-ROSENBERG. Dichtes Schneetreiben machte die Richtkrone zunächst unsichtbar. Doch dann schwebte sie am Kranausleger über den Gästen auf der Baustelle der neuen Dreifach-Turnhalle: Das an reinen Baukosten 7,7 Millionen Euro teure Projekt komplettiert die Generalsanierung der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg. Jedoch ist noch nicht klar, ob das komplette Dach noch vor Weihnachten installiert werden kann. Die riesigen Holzelemente sind jedenfalls schon eingefügt in den Betonkörper der neuen Halle. Und gearbeitet werde, solange es irgendwie geht.
Landrat Richard Reisinger freute sich trotz des nassen Schneewetters über das Richtfest. „Wir machen bewusst keine Events in diesen schweren Zeiten“, betonte der Landkreis-Chef, aber das Richtfest für dieses Projekt, eingebettet in die 30 Millionen Euro teure Generalsanierung, sollte dann doch wenigstens ansatzweise stattfinden. Reisinger erinnerte an den Abbruch der bestehenden Sporthalle von März bis Juni dieses Jahres als Beginn des 2. Bauabschnittes, nach der erfolgreichen Sanierung des Schulgebäudes. Die Turnhalle soll dann im Winter 22/23 fertiggestellt sein. Im kommenden Frühjahr sollen die Containergebäude im Norden des Areals abgezogen und in die Dieselstraße unweit des Sonderpädagogischen Förderzentrums und der Berufsfachschule umgesetzt werden, sodass an der Berufsschule mit der nächsten Großbaustelle begonnen werden kann und ebenfalls Klassenräume ausgelagert werden können. Abschluss des 2. Bauabschnitts und der Realschul-Generalsanierung, mit Gesamtkosten im Bauabschnitt 2 von rund 10 Millionen Euro und insgesamt rund 30 Millionen Euro, ist die Erneuerung der Freisportanlagen

Die Kreistags-Entscheidung „Ersatzneubau statt Sanierung“ stellte Thomas Raithel vom Landkreis-Gebäudemanagement noch einmal kurz dar: Die Statik der Dachbinder der alten, 50 Jahre alten Halle war unterdimensioniert, diese hätten ersetzt werden müssen, die Verankerungen der Betonfertigteile der Fassade waren ungenügend, eine neue Fassade  hätte nicht darauf montiert werden können. Der Aufbau des Sportbodens sei so dünn gewesen, dass bei einer Sanierung keine Dämmung möglich gewesen wäre. „Die Einsparungen bei einer Sanierung wären so gering ausgefallen, dass sie zu den statischen Risiken nicht im Verhältnis lagen, und selbst dann hätte eine Sanierung kein gleichwertiges Ergebnis erbracht!“ Über die Einhaltung der geplanten Bautermine könne allerdings coronabedingt noch keine endgültige Zusicherung getroffen werden – zu viele Faktoren spielten hier eine Rolle.

Die neue Halle mit Zuschauergalerie, so freute sich Landrat Richard Reisinger, biete zusätzlich eine Versammlungsstätte für 400 Personen, sie sei direkt am oberen Pausenhof angeschlossen und aus Stahlbeton-Fertigteilen errichtet als KfW-Standard-Effizienzhaus samt moderner Gebäudetechnik mit Lüftungsanlage: „Barrierefrei vom Pausenhof und auch aus der Realschule direkt zugänglich.“
Realschuldirektor Martin Zimmermann freute sich gemeinsam mit Konrektor Markus Hochholzer und Markus Binder (Fachschaftsleiter Sport) über den weiteren wesentlichen Baufortschritt und erinnerte daran, dass der Sportunterricht teils völlig zum Erliegen gekommen sei in den Corona-Zeiten. Die Realschule habe aber „Asyl“ in den Turnhallen anderer Schulen in Sulzbach-Rosenberg erhalten und werde sich dafür auch revanchieren, wenn diese in Zukunft zur Sanierung anstünden. Er hoffte auf eine gute Fortsetzung des „Schule-Bau-Agreements“ mit perfekter Zusammenarbeit, das vor allem auch dank Thomas Raithel perfekt funktioniere. Raithel seinerseits dankte den bisher am Bau beteiligten Firmen Pfeiffer aus Remptendorf (Zimmerer), Scharnagl aus Weiden (Baumeister), Gerüstbau Seyfert aus Gornau, den Dachdeckern von Schulte & Falk und den Fensterbauern der Firma Vollmuth aus Sulzbach-Rosenberg sowie den Architekten Coplan AG und den Statikern vom Ingenieurbüro Reitmeier, Regensburg.
In bester Tradition, allerdings witterungsbedingt vom Boden aus, zelebrierte dann Zimmerermeister Jörg Pfeiffer den Richtspruch unter der am Kran hängenden Krone, bevor Landrat Richard Reisinger und Schulleiter Martin Zimmermann die Beteiligten zur Brotzeit baten.

Terminplan 2. Bauabschnitt
März 2021                  Beginn Abbruch alte Sporthalle
Juli 2021                     Baubeginn neue Sporthalle
Winter 2021               Richtfest
Frühjahr 2022             Abbau und Verlagerung der Containergebäude
Winter 2022/23          Fertigstellung Sporthalle
Sommer 2023             Sanierung Außensportanlagen

Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach