Innenminister Joachim Herrmann zur Verkehrsunfallstatistik 2021: Niedrigster Stand der Verkehrstoten

Innenminister Joachim Herrmann stellt am 21.02.2022 im Odeon in München die Verkehrsunfallstatistik 2021 für Bayern vor und präsentiert Schwerpunkte der Verkehrssicherheitsarbeit 2022 wie z.B. Schwerpunktkontrollen der Bayerischen Polizei. Foto: Sebastian Widmann / StMI
Innenminister Joachim Herrmann stellt am 21.02.2022 im Odeon in München die Verkehrsunfallstatistik 2021 für Bayern vor und präsentiert Schwerpunkte der Verkehrssicherheitsarbeit 2022 wie z.B. Schwerpunktkontrollen der Bayerischen Polizei
Foto: Sebastian Widmann / StMI

BAYERN. 2021 sind deutlich weniger Menschen auf Bayerns Straßen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen als in den Vorjahren (2021: 443, 2020: 484; -8,5 Prozent). Auch die Zahl der Verletzten ging zurück (56.683, -0,9 Prozent). Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle stieg aber leicht auf 359.002 (+3,9 Prozent). Das geht aus der Verkehrsunfallstatistik hervor, die Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gestern in München veröffentlicht hat. „Das ist die geringste Zahl an Verkehrstoten in Bayern seit Beginn der Unfallaufzeichnungen vor mehr als 65 Jahren.“ Der Innenminister führte die positive Entwicklung nicht nur auf immer sicherere Fahrzeuge und den coronabedingt geringeren Verkehr zurück. „Auch unser neues Verkehrssicherheitsprogramm 2030 mit seinen zahlreichen Aktionen wirkt. Wir werden unsere Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit auch 2022 hochengagiert umsetzen!“

Bedenklich ist nach Herrmanns Worten, dass rund ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle (106 von 425) auf zu hohe und nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen ist. Überhaupt kein Verständnis hat der Innenminister auch für Gurtmuffel: „Dieser vermeidbare Leichtsinn hat im vergangenen Jahr 59 Menschen das Leben gekostet, fast ein Drittel mehr als im Vorjahr mit 44.“ Erstmals können 2021 in der Verkehrsunfallstatistik auch sogenannte Ablenkungsunfälle ausgewertet werden: 16 Menschen kamen vergangenes Jahr wegen Smartphone und Co. im Verkehr ums Leben. Bei Unfällen mit Alkohol und Drogen am Steuer starben insgesamt 34 Verkehrsteilnehmer.
Nach dem Wegfall der meisten Corona-Beschränkungen hat die Polizei 2022 wieder Zeit für verstärkte Verkehrskontrollen: „Denn all diese Unfälle wären leicht vermeidbar, wenn sich alle an die Verkehrsregeln halten würden“. Ein Schwerpunkt werden Geschwindigkeitskontrollen, die bereits 2021 intensiviert wurden. Im Zusammenhang mit Geschwindigkeitsverstößen hatte die Bayerische Polizei im vergangenen Jahr 348.837 Anzeigen erstattet (+8,7 Prozent) und 785.605 Verwarnungen erteilt (+13,0 Prozent). Dazu kommen 2022 verstärkte Gurtkontrollen. Hier musste die Polizei vergangenes Jahr 31.738 Verstöße ahnden (-7,9 Prozent). Zudem werden die Polizisten besonders auf die Fahrtüchtigkeit achten. 2021 hatte die Polizei 31.932 Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss zur Anzeige gebracht (+1,9 Prozent). „Außerdem wird es am 5. Mai unter dem Motto ’sicher.mobil.leben – Fahrtüchtigkeit im Blick‘ einen bundesweiten Aktionstag geben“, kündigte Herrmann an. „Zusätzlich haben wir beim Landestag der Verkehrssicherheit am 7. Mai in München und bei der kommenden Verkehrssicherheitskonferenz die Fahrtüchtigkeit besonders im Blick.“

Wie der Innenminister deutlich machte, steht 2022 auch die Sicherheit von Motorradfahrern, Radfahrern und Fußgängern im Mittelpunkt. 2021 kamen 108 Motorradfahrer auf Bayerns Straßen ums Leben (-15,0 Prozent), 63 Radfahrer (-7,4 Prozent) und 57 Fußgänger (-5,0 Prozent). „Hier arbeiten wir sehr eng mit dem bayerischen Verkehrsministerium zusammen, das für die ‚gebaute Verkehrssicherheit‘ zuständig ist“, erklärte der Minister. Beispielsweise gehe es um Verbesserungen bei der Verkehrsführung, der Beschilderung und bei den Markierungen an Kreuzungen und Einmündungen.
Weitere Informationen zur Verkehrsunfallentwicklung 2021 in Bayern und zu den Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit erhalten Sie unter www.sichermobil.bayern.de

Bericht: Bayerisches Innenministerium