Wildunfälle häufen sich – Verhaltenshinweise für Kraftfahrer

Wildwechsel (Symbolbild Pixabay)
Symbolbild: Wildwechsel

SULZBACH-ROSENBERG / LANDKREIS. Trotz Verstreichens der Brunftzeit für Rehwild nach dem Naturkalender (Mitte Juli bis Mitte August) ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg allein in der Nacht zum Freitag (06.09.2019) insgesamt 4 Wildunfälle, denen Rehwild zum Opfer fiel. Der an den beteiligten Fahrzeugen entstandene Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf eine Gesamtsumme von mehr als 8.500 Euro, Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.
Im Hinblick auf die Unfallörtlichkeiten lässt sich feststellen, dass sich diese ausschließlich auf waldgesäumten Streckenabschnitten der überörtlichen Straßen (Bundesstraße 14 und Staatsstraße 2164 [Autobahnzubringer]) befanden, wo der gute Ausbauzustand entsprechende Fahrgeschwindigkeiten zulässt.
Ähnlich verhielten sich auch die Unfallzahlen im Schutzbereich der benachbarten Polizeiinspektion Auerbach. Auch hier waren in den vergangenen zwei Tagen insgesamt 7 Wildunfälle zu beklagen.

Nicht zu unterschätzende Gefahrensituation
Jährlich werden im Bundesgebiet durchschnittlich mehr als 3.000 Menschen bei Wildunfällen verletzt, auch Tote sind zu beklagen. Unterschätzt wird häufig die Gefahr, die von einer Kollision mit einem Wildtier ausgeht. Physikalisch betrachtet, entwickelt beispielsweise ein etwa 20 Kilogramm schweres Tier bei einer Kollision mit einer Aufprallgeschwindigkeit von nur 50 km/h schon eine Aufschlagskraft von etwa einer halben Tonne.

Tipps zum Fahrverhalten
Fahren Sie auf wald- und feldgesäumten Landstraßen in der Morgen- und Abenddämmerung sowie nachts immer mit angepasster Geschwindigkeit und beobachten Sie auch den Straßenseitenraum. Befinden sich Tiere auf der Fahrbahn, so leiten Sie einen Bremsvorgang ein und schalten das Fernlicht aus. Versuchen Sie, durch Hupen die Tiere von der Fahrbahn zu vertreiben. Lässt sich ein Zusammenstoß dennoch nicht mehr vermeiden, halten Sie unter kräftigem Bremsen das Lenkrad fest, keinesfalls sollten Sie einen Ausweichversuch starten. Meist ist ein Frontalaufprall ungefährlicher als ein Ausweichmanöver, durch das der Fahrer schnell die Kontrolle über sein Fahrzeug verlieren kann.

Nach einem Unfall gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Sichern Sie die Unfallstelle ab und verständigen Sie die Polizei oder den zuständigen Jagdpächter. Dies ist nicht zuletzt aus Gründen des Tierschutzes erforderlich. Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Schalenwild (u.a. Rotwild, Rehwild und Schwarzwild) müssen nach den Vorschriften des Bayerischen Jagdgesetzes gemeldet werden, andernfalls droht ein Bußgeld.

Bericht: PI Sulzbach-Rosenberg