Zunehmend schwierige Brauchtumspflege durch Corona-Pandemie

Regierungspräsident Axel Bartelt spricht mit der Spitze des Bayerischen Trachtenverbands über die Auswirkungen von Corona auf Vereine, Veranstaltungen und Jugendarbeit

Symbolbild: Trachtenverein
Symbolbild: Trachtenverein

REGENSBURG. Abgesagte Veranstaltungen oder ausgefallene Auftritte bei zahlreichen Festen – viele, oft lange im Voraus geplante Veranstaltungen fielen auch letztes Jahr wieder aus oder fanden nur eingeschränkt statt. Die Corona-Pandemie macht es vielen Vereinen und Kulturinstitutionen – und damit auch den Trachtenvereinen – zunehmend schwer. „Trotzdem haben sich die Trachtenvereine im vergangenen Jahr nicht unterkriegen lassen und das umgesetzt, was die geltenden Coronaregeln ermöglicht haben. Dafür muss man ihnen ein großes Lob und herzliches „Vergelt’s Gott“ aussprechen. Durch ihren Einsatz wird unsere kulturelle Identität erhalten und gepflegt,“ so Regierungspräsident Axel Bartelt bei einem Gespräch mit den Spitzenvertretern des Bayerischen und des Oberpfälzer Trachtenverbands. Zu Gast beim Meinungs- und Erfahrungsaustausch an der Regierung der Oberpfalz waren neben Günter Frey, dem neuen 1. Landesvorsitzenden des Bayerischen Trachtenverbands, auch sein Vorgänger Max Bertl sowie der stellvertretende Vorsitzende Erich Tahedl vom Gauverband Oberpfalz und Verbandssprecher Anton Hötzelsperger.

Die Verbandsspitze des Bayerischen Trachtenverbandes hofft, dass dieses Jahr endlich wieder mehr Veranstaltungen stattfinden können. Max Bertl erklärte: „Wenn wir auch 2022 keine Trachten-, Schützen- und Musikfeste feiern können, bricht enorm viel weg. Das wirkt sich auch auf die Gesellschaft aus, auf das ehrenamtliche Engagement und auf das soziale Miteinander.“ Trotzdem hoffe man, dass obwohl oder sogar wegen der vielen abgesagten Veranstaltungen, die Menschen in Bayern den Stellenwert von Trachtenverbänden und deren Engagement für das Kulturleben umso mehr wahrnehmen und schätzen. Um auch junge Menschen wieder mehr für Tradition und Brauchtum zu begeistern, will der Verband dieses Jahr u.a. ein Forum für Jugendarbeit ausrichten. Ein sinnvolles und sinnstiftendes Projekt, wie Regierungspräsident Bartelt betont: „Trachtenvereine stehen für gelebtes, soziales Miteinander und tragen ganz entscheidend zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Freistaat bei. Denn jede Gesellschaft, auch unsere heutige, braucht Tradition und Brauchtum als identitätsstiftende Wurzeln. Die Trachtenvereine leisten dabei unverzichtbare Arbeit. Seit Jahrzehnten zeigen sie Kindern und Jugendlichen, was unsere bayerische Heimat so besonders macht. Dies gilt es weiterhin zu pflegen und zu bewahren.“

Der Bayerische Trachtenverband:
Der Bayerische Trachtenverband ist der Dachverband über 22 Gauverbände mit rund 165.000 Mitgliedern. Die Bayerische Trachtenjugend, die Jugendorganisation des Bayerischen Trachtenverbandes, gehört mit über 100.000 Mitgliedern mit zu den größten, anerkannten freien Trägern der Jugendhilfe in Bayern. Der Bayerische Trachtenverband will laut seines Leitbilds einen Beitrag zur Sicherung des in der Bayerischen Verfassung verankerten Kulturstaats, der die kulturelle Überlieferung schützt und die Eigenständigkeit der Regionen wahrt, leisten.

Bericht: Regierung der Oberpfalz