Kampf dem Elektroschrott: „ZDFzoom“ über Reparatur-Rechte

Zu viel Elektroschrott – allein 2019 fielen weltweit 53,6 Millionen Tonnen an. Copyright: ZDF/Nikolai Trawinksi
Zu viel Elektroschrott – allein 2019 fielen weltweit 53,6 Millionen Tonnen an
Copyright: ZDF/Nikolai Trawinksi

Elektroschrott ist der am stärksten wachsende Abfallzweig – allein 2019 fielen weltweit 53,6 Millionen Tonnen an. Die Deutschen sind in der EU die größten Verursacher. Woran liegt das? Was muss getan werden, um die Berge an Elektroschrott zu reduzieren? „ZDFzoom“ beleuchtet am Mittwoch, 24. Februar 2021, 22.45 Uhr, in „Kampf dem Elektroschrott – Wer verhindert das Recht auf Reparatur?“, warum es aufwendig und teuer ist, defekte Fernseher oder Küchenmaschinen zu reparieren, und sie deshalb schnell auf dem Müll landen. Der Film von Carolin Hentschel und Viktoria Timkanicova steht ab Mittwoch, 24. Februar 2021, 18.00 Uhr, in der ZDFmediathek zur Verfügung.

Experten sagen: Die Geräte müssen langlebiger werden, und nur ein Recht auf Reparatur kann dabei helfen. Die „ZDFzoom“-Reporterinnen finden heraus, dass Reparaturen von den Herstellern oftmals erschwert werden, weil sie keine Ersatzteile, Reparaturanleitungen oder Software-Updates zur Verfügung stellen. Reparaturen werden dadurch häufig so teuer, dass Verbraucher lieber ein neues Gerät kaufen.

Die EU hat das Problem erkannt. So gelten ab März 2021 auch in Deutschland erstmals neue Vorschriften im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie. Hersteller dürfen Haushaltsgeräte wie Wasch- und Spülmaschinen, Kühlgeräte und Displays nur noch auf den Markt bringen, wenn sie Ersatzteile und Reparaturanleitungen für sieben bis zehn Jahre zur Verfügung stellen.

Experten gehen die EU-Vorgaben nicht weit genug. Auch auf nationaler Ebene müsste mehr passieren. Immerhin steht im Koalitionsvertrag der Bundesregierung, dass Hersteller Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Wiederverwendbarkeit stärker berücksichtigen müssen. Passiert ist bisher dennoch wenig. Warum? Das will „ZDFzoom“ von Bundesumweltministerin Svenja Schulze wissen.

In anderen europäischen Ländern ist man schon deutlich weiter beim Thema „Recht auf Reparatur“. So hat Frankreich Anfang 2021 einen Reparatur-Index für Elektrogeräte auf den Weg gebracht. Es handelt sich um eine simple Skala von 1 bis 10, die Verbraucherinnen und Verbrauchern beim Kauf anzeigt, wie einfach sich ein Gerät reparieren lässt. Warum ist so etwas in Deutschland nicht möglich, dem Land, das in Europa am meisten Elektroschrott verursacht? Woran liegt es, dass die Themen Reparatur und Langlebigkeit von Geräten hierzulande so schleppend vorangehen und Hersteller nicht stärker in die Pflicht genommen werden?

Bericht: ZDF