Offener Brief von Stadtmarketingvereinen an Ministerpräsidenten Dr. Söder und Staatsminister Aiwanger

Dringende Bitte um schnelle Umsetzung versprochener Hilfen

Symbolbild: Corona-Hilfen
Symbolbild: Corona-Hilfen

AMBERG. In einem offenen Brief an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger machen 22 bayerische Stadtmarketing- & Gewerbevereine und Gemeinschaften auf dringend und schnell benötigte Unterstützungshilfen sowie die desaströsen Folgen langsamer Auszahlungen aufmerksam.
Normalerweise versuchen Stadtmarketingverantwortliche möglichst viele Menschen in die Innenstädte zu locken, Großveranstaltungen als Highlights des Jahres zu organisieren und ihre Städte so lebenswert wie möglich zu gestalten. Solche Bemühungen stehen in großem Gegensatz zu den ergriffenen Maßnahmen zum Schutz der bayerischen Bevölkerung vor einer Covid19-Ansteckung. Trotzdem ist der offene Brief ausdrücklich keine Kritik an diesen, denn allen ist klar, dass erst mit niedrigen Infektionszahlen eine graduelle Öffnung des Einzelhandels und der Gastronomie möglich ist, ein Normalbetrieb noch später.

Deshalb werden die Ankündigungen zu Überbrückungshilfen sowie die Nachbesserung und Aufstockung bei deren Verteilung aus Stadtmarketingsicht begrüßt. Alle Stadtmarketingstellen, Werbegemeinschaften und Interessensgruppen für Innenstädte können nur mit einer starken lokalen Wirtschaft, einer lebendigen Innenstadt und motivierten Partnern arbeiten.
„Derzeit stellen wir jedoch fest, dass gut gemeint und gut beschlossen leider noch lange nicht auch gut gelungen bedeutet“ heißt es im offenen Brief. Die Zeit bis zur Ausreichung der Hilfen können viele Unternehmen nicht mehr überbrücken. Vor allem für kleinere Betriebe, die in so vielen Städten das Stadtbild prägen und den Charme bayerischer Innenstädte ausmachen, drängt die Zeit immer mehr. Die Überbrückungshilfen müssen noch rechtzeitig ausgezahlt werden. Die Lage, die den Innerstädten ansonsten blüht, ist kritisch.
Daher war die Bereitschaft, gemeinsam in einem Brief auf die Dringlichkeit der Hilfe hinzuweisen, bei vielen bayerischen Stadtmarketing-Verantwortlichen groß, als der Amberger Stadtmarketingverein mit einem solchen Vorschlag und Schreiben an sie herangetreten ist.

Neben persönlichen Schicksalen von Einzelhändler*innen oder Gastronom*innen verursacht jede Geschäftsschließung „einen irreparablen Schaden am Stadtbild und an der Identität unserer Stadt“, so die Unterzeichnenden. Alle Anstrengungen der letzten Jahre, Leerstände neu zu belegen und sie am besten gar nicht aufkommen zu lassen, wären hinfällig. Ein so oft prophezeites Aussterben von Innenstädten kann nur durch schnelle Ausgabe von Hilfen aufgehalten werden. Um die nie dagewesenen Hürden dieser Pandemie zu überwältigen wünschen sich die Unterzeichnenden auch in der Praxis besonderen Einsatz zur schnellen Auszahlung der beschlossenen Hilfen.
„Wenn Bayern seine Prägung, seine Tradition und seinen Charakter auch in Zukunft erhalten will, ist jede Innenstadt wichtiger Baustein. Um eine Verödung zu verhindern, ist nun rasches Handeln gefragt. Es zählt jede Woche!“, schließen die Stadtmarketing- und Gewerbevertreter*innen ihr Statement ab.

Hier ist der „Offene Brief“ im Originaltext als PDF zum Download hinterlegt

Bericht: Stadtmarketing Amberg e.V.